Tol Banred im 4. Zeitalter
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Tol Banred im 4. Zeitalter

Geschichten aus dem Alltagsleben der Menschen von Dol Banred
 
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 die Ankunft

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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:14 pm

Luculus, vom 24. August 2011, um 20:08 Uhr

Mit einem übermütigem Hüpfer überwindet der Dorwinadan die letzten Stufen der Treppe und verlässt das Haus. Ayio steht genau da wo er ihn zurückgelassen hat. Luculus schmunzelt in sich hinein.
Was hast du erwartet? Das er schreiend wegläuft? Das jemand kommt und ihn mitnimmt? Das statt ihm Gaara dort steht und auf dich wartet...!?
Das Schmunzeln verebbt und macht einer Leere Platz. Er verkneift sich ein mitleidsheischendes Seufzen, da Ayio der letzte wäre der ihm in dieser Situation Verständnis entgegenbringen würde. Ein kurzer Blick zu Boden, ein Sammeln der Gedanken und ein entschlossenes Kopfnicken, dann fühlt sich der Barbier wieder sicher genug um Ayio unter die Augen zu treten.
Mit einigen schnellen Schritten ist er bei dem großen Ostling und lächelt ihn breit an. "Ich hoffe ich habe dich nicht zu lange warten lassen. Aber diese Schönheit kommt leider nicht von allein." Dabei deutet er mit einer schwungvollen Handbewegung auf seinen Körper und lacht dann.
Viel.. Bettsport... ist dafür nötig!... Unter anderem...
Dann wendet er sich zum Weitergehen und teilt Ayio seine Ideen mit, die er noch gehabt hat. "Mir ist noch eingefallen, dass die Pferdemenschen den brauch haben sich ein Hufeisen über die Eingangstür zu hängen. Wenn es mit der Öffnung nach oben hängt kann das Glück hineinfallen, heißt es, und bleibt im Haus." Er nickt nachdenklich und fügt dann an. "Es gibt noch verschiedene Kräuter die Böses abhalten sollen. Man könnte ein Hufeisen aufpolieren lassen und dann getrocknete Kräuter hinein flechten. Das sollte recht schnell gehen und wäre dann etwas typisch Westliches."
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:15 pm

Ayio, vom 25. August 2011, um 23:29 Uhr

Da kommt 'Anthim'. Und er sieht großartig aus.
Mit freudiger Miene dreht Ayio sich ihm entgegen. "Wunderbar. Ah, mach dir keine Gedanken." Kurz huscht sein geübter Blick über das traditionelle Gewand des Freundes. Es ist wirklich schön. Auch bei einer zweiten Betrachtung, die nicht von Wein getrübt wird. "Wahrlich, du bist ganz verändert." Aber das wird er selbst wissen. Genug der anerkennenden Worte. Noch eine letzte Berührung an der Schulter; wie es eben unter Freunden geschieht und man es oft am hellerlichten Tage sehen kann. Dann setzt sich das muntere Duo in Bewegung.
"Interessant. Dein Vorschlag klingt nach einem guten Geschenk." Es ist billig. Einfach. Westlich. Es hat mit Pferden zu tun. Und Rhawni lieben Pferde ebenso wie ihre Haare. "Machbar. Gut durchdacht. Vielleicht umso besser, da es in Rhawn eine lange Reitertradition gibt. Ich denke, dies wird ihm gefallen." Also kein Dung in der Teedose... "Doch jene Geschichte mit dem Schwein musst du mir unbedingt noch einmal erläutern. Ich brenne darauf mehr darüber zu erfahren." Ein schelmisches Grinsen legt sich auf die Lippen des großen Ostlings.
"Der faulige Kopf oder Kadaver eines solchen Tieres... Gnngh... fast war ich daran, bei dem Gedanken, allein auf offener Straße zu lachen.... Es steht für Lán En, einen der dreizehn? - ja, dreizehn waren es glaube ich - Prinzen der Unterwelt. Und er verbreitet höchst lästerliche, ansteckende Faulheit. Verstehst du? Legst du jemandem einen ranzigen Eberschädel vor die Tür, wäre das etwa so, als würdest du sie mit den Worten 'Hier wohnt ein träger, schändlicher Nichtsnutz' beschmieren." Boshafte Freude blitzt in Ayios Augen auf, die verrät, dass sein junggebliebenes, albernes Ich der Idee nicht abgeneigt wäre. "Die meisten Leute würden sich dafür in Grund und Boden schämen. Nur Schade, das kein Mensch hier diese Gemeinheit verstehen würde."
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:17 pm

Pai Lao, vom 27. August 2011, um 17:28 Uhr

Er bleibt stehen und sieht sie an. Überwindet sich und forscht in ihrem Gesicht - nach was genau, das weiß er selbst nicht so genau. Vielleicht Mitgefühl. Vielleicht Unbehagen. "Lin, weißt du..." Doch Pai bleibt das Wort im Halse stecken. Seine Augen wandern gleiten von ihr ab, wandern an ihr vorbei und treffen in gerade Linie auf zwei Gestalten, die eben im Hintergrund um die Ecke gebogen kommen. Zwei Männer in farbigen Gewändern. Der eine so groß und auffällig, dass man ihn unmöglich übersehen oder mit jemandem verwechseln könnte. Ein Wunschtraum? Bilder hervorgerufen durch Verzweiflung? Das gibt es doch nicht... Tränen schießen nun doch über die Wangen des Jungen. Seine Unterlippe bebt vor lauter schlecht unterdrückten Emotionen.
"En... Entschuldigen mich..."
Und dann rennt er los. Läuft kopflos, stolpert fast - denn die Sandalen eigenen sich nicht besonders zum Spurt - heulend, schreiend, lachend und stürzt sich ungehemmt in die Arme des großen Mannes, bevor dieser realisieren kann, wer ihn da fast aus der Bahn zu werfen droht. "Ayioya? Rûzháeiayioya?" Ayio? Ayio, bist du es wirklich? schluchzt er. Klammert sich fest. Drückt sein Gesicht in die Kleider seines Gegenüber. Anscheinend nicht gewillt, sich jemals wieder zu trennen. Es ist an der Zeit, den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Unter einer wahren Flut heißer Tränen, bricht das Leid aus ihm heraus. In unverständlichen, schnell gesprochenen Silben, halb verschluckt, zwischen Schniefen und Weinen gepackt... "Mansuzeiloizho?" Was soll ich denn nur tun? jammert er. "Aimiyishi-do. Tao-tatich eishin! Gofûkoguku! Gui-tadataíoii-dotondaa-sa! Bayanyujiamadamarabùraoheoi-ume." Die furchtbare Nachricht von Taos Tod. Seine Einsamkeit und Ängste. Der üble Zusammenstoß eben auf dem Stadtmarkt. Und sein Unwissen, wie es denn nun weitergehen soll...
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:17 pm

Luculus, vom 28. August 2011, um 17:40 Uhr

Das Kompliment Ayios schmeckt süßer noch als Honig. Mit einem wissenden Lächeln neigt der Dorwinadan grazil das Haupt, um so den Dank anzudeuten, den er nicht extra erwähnen muss. Ein weiteres Lächeln wird dem Ostling geschenkt als er ihn freundschaftlich an der Schulter berührt. Dann führt der andere das unterbrochene Gespräch weiter. „Ja einfach und bodenständig so wie alles im Westen.“ Er lacht auf und nickt in Richtung des Festlandes, dessen Richtung er nur erahnen kann. „Wenn die Rhawni Pferde lieben, dann sollte dieses Geschenk das passende sein.“ Er klatscht voller Tatendrang die Hände zusammen. „Wunderbar, dann auf zum Markt!“
Zielstrebig geht er weiter nur um nach Ayios 'Witz' abrupt stehen zu bleiben und den anderen entsetzt anzustarren. „Bei den Göttern NEIN!“ Er schüttelt schnell den Kopf und sieht sich dann verschwörerisch um. „Nicht mal denken solltest du das hier!“ Er rückt näher zu dem großen Ostling hin und raunt ihm zu. „Es gibt Gerüchte das hier im Westen eine Assassinengruppe ihr Unwesen treibt. Sie sollen aus dem Süden kommen und ihren Feinden die abgeschlagenen Köpfe von Pferden ins Bett legen!“ Noch einmal ein huschender Blick nach recht und links. „Ich weiß nicht ob es hier auch die Gerüchte um sie gibt, aber in den größeren Städten auf dem Festland kennt die Geschichten fast jeder! Maa'fiia nenne sie sich. Schlimme Burschen sollen sie sein, kaltblütige und herzlose Mörder! Und überall in jeder größeren Stadt sitzen ihre Spitzel und belauschen die Bürger, um neue Opfer zu finden!“ Er holt tief Luft, nickt dann entschlossen und rückt von seinem Freund ab und hebt belehrend den Zeigefinger. „Keine verwesenden Tierköpfe nicht einmal im Spaß...“ Weiter kommt er nicht hört er doch Geschrei und das Gestapfe von jemanden der schnell auf sie zu rennt. Noch eher er Ayio warnend zurufen kann, hängt auch schon jemand an ihm, brabbelt in einer unverständlichen Sprache und versucht mit Ayio zu ringen.
Panik steigt in Luculus auf.
Da sind sie schon! Einer der Maa'fiia Assassinen versucht Ayio umzubringen weil er es lustig gefunden hätte jemanden einen Schweinskopf vor die Tür zu werfen!
Dem Dorwinadan ist ganz schlecht vor Angst, was soll er nun tun? Da wird sein Freund vor seinen Augen ermordet und er steht nur da und glotzt dämlich. Sein panischer Blick flackert über die leere Straße.
Nicht einmal ein Holzstock lässt sich auf die schnelle finden... Warum hat er nur damit angefangen! Warum gerade hier? Wären wir nur ein schon weiter, mehr Menschen gäben Schutz und der ein oder andere hätte eine Waffe dabei oder eine Hausfrau könnte ihre Pfannen schwingen! Das einzige was ich habe... was ich habe...
Zitternd tastet Luculus Hand an seiner Seite hinab, bis sie den Beutel mit Münzen ertastet. Ohne weiter nachzudenken nimmt er ihn in die Hand, schwingt diese über seinen Kopf und versucht brüllend mit dem Beutel nach dem Assassinen zu schlagen. „WEG VON AYIOOOO!“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:18 pm

Ayio, vom 28.08.2011 22:15 Uhr

Ayio zuckt leicht zusammen als der Barbier in die Hände klatscht. Das muss er ihm irgendwann noch einmal genauer erklären, sonst könnte Luculus , ohne es zu wissen, vielleicht ein zartes östliches Gemüt zu Tode erschrecken. Aber jetzt nicht. Sie sind fröhlich und gutgelaunt und...
WOHOH! Mit so einer heftigen Reaktion auf den Faulen Prinzen hätte er nun nicht gerechnet. Hebt sofort beruhigend seine großen Hände. Dabei ist der nicht der Schrecklichste von allen... "Ah, haha... Das meinst du." Mit den weiteren Worten klärt sich die Aufruhr des Freundes. Ayios jähe Anspannung weicht. Das unbehagliche Lächeln bleibt. "Maa'fiia? Das klingt ja furchtbar!" Zum Glück ist der ehemalige Kriminelle so einiges gewohnt, was den Umgang mit ruchlosen Schurken betrifft. Erpresser, Diebe, Schmuggler, skrupellose Söldner... oder jene Sorte von radikalen, fanatischen Gruppierungen mit denen sich fast gar nicht verhandeln lässt... Da beunruhigt ihn diese Nachricht nicht unbedingt derart, wie sie es bestimmt sollte. "Auch in so einem kleinen Ort wie Dol Banred, eh? Und denk dran: Wir haben ja immer noch..." Doch Luculus scheint es ernst zu sein. "Verstehe, verstehe. Hoch und heilig will ich schwören: Keine Köpfe........"

Unerwartet schnellt ein Schatten von der Seite herbei. Dumpf erklingt der Zusammenprall zweier Körper. Zerren Hände an seiner Kleidung. Pressen sich dunkle Arme um seinen Leib. Begleitet von entsetzlichem Heulen.

"OI!" Für einen winzigen Augenblick, vergisst er zu atmen.
Ein lächerlich kurzer Moment.
Es sind Sekunden.
Sekunden, die vergehen müssen. Die verstreichen zwischen sehen, hören, fühlen, begreifen.
Eine bekannte Sprache. Verständliche Worte. Ihre traurige Bedeutung. Eine vertraute Stimme. Kapitän Tharphuils Enkel! Die Tränen. Am Rande Luculus erschrockener Ausdruck.. Dann Gebrüll. Der Barbier rast in einem Anfall unvorhergesehener Gewalttätigkeit! "HALT! AUS! Er ist kein..." Es ist ein Tag von unterbrochenen Sätzen. Bevor er die Chance hat, hastig auszusprechen, was gesagt werden will, saust der Münzbeutel auf den vermeintlichen Angreifer nieder.

"Haltet ein, Freund!" Erst jetzt bietet sich Gelegenheit, seine Körpermasse zwischen die beiden zu bringen. Den Jungen lässt er nicht los. Legt schützend die Pranken um ihn. "Er ist kein Mofi!" Wie auch immer... "Er ist...äh... sein Name lautet Lao." Hoffentlich. Wo steht mir der Kopf! "Langsam erst einmal." Ayio, überfordert mit dem Wiedersehen, versucht das aufgelöste Kerlchen an die Seite, in ein Nebengässchen zu bugsieren. Und zugleich Luculus das Drama begreiflich zu machen. "Der Enkel des Kapitäns, ja? Der weitergewandert ist... Ohjeh... Junge, Junge lass dich ansehen! Beruhige dich! Pschhh..." Er traut sich beinahe gar nicht das Elend ein Stück von sich zu schieben. "Ganz ruhig. Ist doch gut."
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:19 pm

Pai Lao, vom 28. August 2011, um 23:51 Uhr

Mit ganzer Wucht trifft ihn die Waffe des Fremdes. Pais schmerzvolles Aufjaulen tönt über die gesamte Straße. Dann wird er in Sicherheit gewirbelt. Ayio erinnert sich wirklich. Der große Mann vom Jademeer erwidert die Umarmung, spricht seinen Namen, spendet all die Geborgenheit und Wärme, die Pai so dringend gebraucht hat. Endlich. Er darf sich ungeniert ausheulen. Kann mit jemandem reden. Und wird ein kleines Plätzchen auf dieser Insel für sich finden dürfen. Nun nicht mehr ganz so allein und so fremd wie zuvor. "Ayio... Ayio... Ayio..." Wie ein schützendes Mantra wiederholt er überglücklich schniefend den Namen, damit dieser Traum niemals enden möge. Aber sein Schädel dröhnt, und es trägt nicht gerade dazu bei, dass der Tränenstrom versiegt. "Gondosei fen-sa." Die Menschen von Gondor hassen mich. quäkt er, bevor er es schließlich doch schafft, sich zu lösen und aufschaut. Die Augen gerötet. Seine Wangen nass.
"Pais Herz zerspringt vor Freude. Ayio-xun ist da." strahlt der Junge und fühlt sich neben dem Ostling wieder zu einem hilfebedürftigen Bub geschrumpft.
Und dann ist da noch... Ein seltsam flammender Blick wird zu Luculus hinüber geschossen. Der Mann, der ihn geschlagen hat! Dem er die schnell anschwellende Beule verdankt! "Zuerst ich denken, ich schaffen es. Bin ich ein Mann. Habe ich so viel gelernt von mein Großvater. Aber alles zerfließt wie der Schnee in Kenkou! Stehen da, Herr Kailón geht weg, Herr Dindáji sagt es gibt kein Begrabung und Wüsten-Lin verstehen ich nicht! Und an die Ende es kommen Leute die hauen!" Bei all der Aufregung vergisst er gar die Angewohnheit des schludrigen Sprechens abzulegen. "Gab es kein Platz für Willkommen. Kein Ort für mein leere Taschen. Kann ich doch nicht weggeben die bí-Schnur von mein Freunde, oder? Oder Großvater... Wie schrecklich!" Weitere glitzernde Perlen salzigen Wassers finden ihren Weg über braune Haut.
"Au..." Als ob er erst jetzt das Pochen bemerken würde. Oder die peinliche Situation, in die er die anderen gebracht hat.
"Verzeiht mir. Es ist nur..." Er grinst blöde, weint und reibt sich die malträtierte Stirn. Ein komisches Bild.
"Hyotaru! Ist auch Hyotaru mich Euch hergekommen?"
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:20 pm

Luculus, vom 29. August 2011, um 22:08 Uhr

„Haltet ein, Freund!“ Der Ausruf von Ayio kommt etwas zu spät. Luculus unüberlegte Tat hat dem Angreifer eine ordentliche Beule beschert und nun steht der Barbier da und sieht dümmlich von Ayio zu dem Mann, der in den Armen des großen Ostlings liegt, und dann auf seinen Münzbeutel hinab, der als Waffe gar nicht so schlecht ist. Während der Ostling nun versucht zu erklären wer dieser Mann ist, folgt Luculus ihnen etwas bedröppelt in das Nebengässchen.
„Er ist kein... er ist kein Assassine der Maa'fiia?“ Nochmals wandert der skeptische Blick des Dorwinadan über das Häuflein Elend das Rotz und Wasser heulend angefangen hat irgendetwas zu stammeln.
Könnte Westron sein oder sonst was... Tse... wer hätte ahnen können, dass er ein Freund, oder was auch immer, Ayios ist? Viel wahrscheinlicher wäre es gewesen, dass es wirklich ein Anhänger der Maa'fiia wäre! Und dann hängt er da an Ayio als wäre es das Normalste der Welt! Wenn das jemand sehen würde...
Ein resignierender Seufzer, dann packt Luculus seinen Münzbeutel erst einmal weg. Verstaut ihn noch etwas sicherer als sonst, da er sich nicht sicher ist was er von dem Neuhinzukommenden halten soll.
Während Luculus dem Gebrabbel länger zuhört, versteht er den anderen auch langsam. „Grob zusammengefasst: Wieder eine neue gestrandete Seele auf der Insel...“ Streut er kühl in die Unterhaltung ein. Nochmals ein Seufzen und ein entnervter Blick zu dem jungen Mann, dann wendet er sich an den großen Ostling. „Nun Freund Ayio, wenn du dich erst hier um deinen... 'Freund'... kümmern möchtest, dann gehe ich alleine auf den Markt, der Ikashu wird es sicherlich nicht gutheißen wenn wir ihn warten lassen.“ Dann hebt er eine Augenbraue und deutet auf den Bauch des Ostlings. „Und Rotzspuren sind wohl ebenso wenig angebracht.“ Damit holt er ein Tuch hervor und reicht es Ayio, wegwischen müsste er das schon selbst.
Dann endlich wendet er sich an den Neuzugang. „Ent-schul-digee Laaoo füür deen Schlaag.“ Langsam und gedehnt spricht er die Worte aus, damit der andere ihn versteht, und deutet dabei an seinen eigenen Kopf . Dann richtet er sich wieder an Ayio. „Wenn du willst kann ich ihn mir später noch ansehen. Das bin ich ihm schuldig. Aber nach einem ersten Blick würde ich sagen, da ich nicht allzu fest zugeschlagen habe, Lügner du hast mit aller Kraft zugeschlagen! sollte es keine bleibenden Schäden geben Das hoffe ich jedenfalls.... Natürlich könnt ihr auch in den Tempel gehen, die Heiler dort werden euch aber sicherlich dasselbe sagen Das wiederum wäre wünschenswert....“ Äußerlich wirkt Luculus kühl und berechnend und so als wäre der ganze Zwischenfall nicht mehr gewesen, als ein zufälliger Tritt, den man einen streunenden Hund verpasst hätte, innerlich jedoch zerreißt es ihn fast. Es tut ihm Leid voller Panik die Kontrolle verloren und den anderen geschlagen zu haben. Es tut ihm auch Leid hier und jetzt nicht einfach ehrlich sagen zu können, dass es ihm Leid täte, doch der andere erweckt solch Widerwillen in ihm, dass er es einfach nicht über die Lippen bekommt.
Er würde sicherlich keine Sympathien für jemanden entwickeln, der sich so schamlos in der Öffentlichkeit seinen Neigungen hingibt! Dieser Kerl ist eine Schande für alles, das Luculus im Geheimen verkörpert.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:22 pm

Ayio, vom 03. September 2011, um 18:30 Uhr

Bei den Göttern... "Aber nicht doch, mein Lieber." versucht er zu trösten, obwohl er noch immer nicht so recht begreift, was der arme Junge ihm nun mitteilen will. Diesmal liegt es nicht daran, dass seine Fähigkeit, Akapu zu sprechen, bereits arg eingerostet ist. Doch zwei wichtige Dinge werden deutlich: Zum einen scheint Pai mittellos. Zum anderen ist der alte Tao gestorben. Und... und... Er hat ihn mitgebracht?! Ayio wird ganz bleich. Denn er hat nicht die leiseste Ahnung, wie man im Westen auf einen Leichnam im Reisegepäck reagiert. Er tut sich schwer damit, die heftigen Neuigkeiten zu verarbeiten. Doch er wäre nicht Ayio, wenn es ihm nicht gelänge einmal tief durchzuatmen und in Windeseile den Ansatz einer Lösung für die neue, unerwartete Situation zu finden.
Erstaunlich schnell wird der große Ostling ruhig. Die Sorge und Überraschung in seinem Gesicht weicht einem warmen Lächeln. Die Anspannung seiner Muskeln fällt von ihm ab. Ganz so, als hätte er sich plötzlich in jemand anderes verwandelt.
"Bitte warte noch einen Moment, Luculus." wendet er sich an den Barbier. Nimmt dankend Nickend das Tuch entgegen um damit die Tränen des Jungen zu trockenen. Dann spricht er sanft zu Pai.
"Du hast viel erlebt und eine schwierige, anstrengende Reise hinter dir. Aber auf einem Tränensee kann man keinen Kahn fahren. Darum weine nicht, Bursche. Denn einen Ort wo du willkommen bist, den hast du gefunden." Einen Moment lang, liegen seine Hände auf Pais Wangen. Fest, freundlich und unaufdringlich. Ebenso wie sein Blick, mit dem er dem Neuankömmling begegnet. Eine sehr väterliche Geste, die erahnen lässt, wie viel liebevolle Güte in ihm schlummern muss, jedoch verschweigt, welcher Part der Berührungen allein von östlichen Regeln und Traditionen bestimmt ist. So mag man die Bedeutung des angedeuteten Kusses auf den schwarzen Haarschopf nur schwerlich begreifen. Oder das letztliche Fassen an den Schultern missverstehen. Wenig kümmert es den gestandenen Mann. Behutsam fährt er fort.
"Ja, Ga... ich meine... Hyotaru ist ebenfalls auf der Insel. Er ist gerade unterwegs und bemüht sich um Arbeit." Das ist zwar klar erlogen, beugt unangenehmen Fragen aber erst einmal vor. "Meinen guten Freund hier, den Barbier Luculus hast du ja bereits kennen lernen dürfen." Wenn auch auf etwas unglückliche Art und Weise. Der Alte lacht leise. "Und er hat natürlich Recht: Ein Fürstensohn wie Sial Ikashu von Rhawn erwartet niemanden. Er erwartet, dass man ihn erwartet." Pai weiß das. Dessen ist Ayio sich sicher. "Lass mich kurz mit ihm allein sprechen."

Das Risiko, nun durch ein Abwenden von Pai einen erneuten Gefühlsausbruch oder den Anschein einer Flucht heraufzubeschwören, ist minimal genug um diesen Schritt zu wagen. Ein paar Längen geht er mit dem Barbier auf Distanz. Luculus wirkt nicht unbedingt so, als wäre er von jener Überraschung begeistert. Das ist Ayio nicht entgangen. "Recht ungelegen, diese Begegnung, möchte man meinen, nicht wahr?" spricht er mit gedämpfter Stimme. "Und versehen mit einer wirklich langen, unglaublichen Geschichte. Dazu später." Es gibt nun wichtigeres. "Du weißt, ich verabscheue direkte Worte, aber was nützt es lange zu reden: Ich möchte dich fragen, ob der Junge für ein paar Tage bei dir unterkommen kann."
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:22 pm

Pai Lao, vom 04. September 2011, um 23:21 Uhr

Viel zu lange musste er auf ein vergleichbar familiäres Miteinander verzichten. Es kommt ihm so vor, als eine Ewigkeit verstrichen seit dem letzten Mal, da ihn jemand auf diese Weise berührt hat. Zärtlich und schön. Ohne Kälte. Ohne das Gefühl zu vermitteln, benutzt zu werden oder selbst zu benutzen. Als seine Tränen fort gewischt sind, bleibt daher nur ein verlegenes Lächeln auf seinem Gesicht zurück. Wäre da nicht...
Die bissigen Worte des Barbiers lassen Pais Mundwinkel herabrutschen. Ich stehe hier! Ich kann alles hören und verstehen! Mit verzehrender Neugierde mustert er den Mann, der - da er ja Ayios Freund ist - normalerweise auch sein Freund sein sollte. Doch mit Widerwillen muss er feststellen, dass er ihn nach diesem ersten Eindruck nicht besonders mag. Innerlich sukitische Verwünschungen murmelnd, verneigt er sich dennoch. Angedeutet. Kaum wahrnehmbar. Und damit endet das Drama einer rasenden Leidensgeschichte mit plötzlicher, ostländischer Seelenruhe, die man hierzulande wohl niemals ergründen und begreifen kann. Der übrig gebliebene Rotz wird ganz einfach hochgezogen. "Ist es nicht fii-ma 'ohne Kummer', Herr Lû-cho-lû." belehrt er in seinem Singsang flötend als ob ihm die empfundene Arroganz gar nicht auffallen würde. "Aber habt Dank. Ich werde den Tempel von Yaó-Tai Ihotausou und Ailin-Ulin bestimmt aufsuchen."
Ach, wenn dabei nur sein Herz aufhören würde solch wilde Sprünge zu vollführen. Oder das stechende Trommeln hinter den Schläfen nachlassen würde. Davon wird einem übel schwummerig zumute. Gepaart mit der Vorstellung bald auch auf Ayios schwierigen Ziehsohn zu treffen und den Neuigkeiten von einem Fürstensohn an diesem verlassenen Ort im Nirgendwo, ergibt dies eine recht ungesunde Mischung.
Während die beiden Männer sich kurz zum Gespräch zurückziehen, nutzt Pai den Augenblick um sich neu zu sammeln.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:23 pm

Luculus, vom 05. September 2011, um 22:14 Uhr

Ayio scheint nach einer kurzen Bedenkzeit wieder ganz Herr der Lage.
Wenigstens einer der sich hier schnell zusammenreißen kann! Ich hoffe der andere Kerl schafft das auch zeitnah.
Während der große Ostling das Tuch entgegen nimmt, um damit die Tränen Pais zu trocknen Idiot, dann lauf doch mit der Rotzspur an deiner Kleidung herum!, blickt sich Luculus sorgenvoll um, nicht das jemand die Szene beobachtet hat und demnächst ein übereifriger Soldat der Stadtwache hier auftaucht So etwas hätte uns gerade noch gefehlt, wenn einer der Soldaten jetzt auftaucht. und wartet darauf das Ayios Beschwichtigungen Wirkung zeigen und der Bursche das Geheule einstellt.
Die Bemühungen des großen Ostlings, die Luculus nochmals dazu bewegen seine Augenbrauen weit die Stirn hinauf wandern zu lassen und dann mit verzogenen Mundwinkeln zur Seite zu blicken, haben endlich Erfolg. Luculus meint zu verstehen, dass der andere vor hat in den Tempel zu gehen. Tsss... geh nur! Mehr als das sie dir sagen, dass es nichts ist wird schon nicht geschehen! „Nun das ist gut zu hören Lao. Die Heiler im Tempel werden sicherlich bessere Arbeit leisten als ein armer Barbier wie ich es einer bin.“ So als würde ihm dann noch etwas einfallen lächelt er milde zu dem anderen hin. „Ah und ich heiße Luculus.“

Nun wendet sich Ayio direkt an den Dorwinadan und Luculus geht einige Schritte mit ihm zur Seite. Überrascht blickt er fragend den Freund an.
Nun hoffentlich nimmt er es mir nicht übel, dass ich den Burschen geschlagen habe oder will gar Geld von mir damit er in den Tempel gehen kann...
„Ungelegen? Nun sagen wir es einmal so...“ Luculus neigt gespielt sinnierend den Kopf zur Seite und legt sogar noch seinen Zeigefinger gegen die Lippen bevor er vorsichtig antwortet. „...sagen wir einmal, dass es für mich kein Problem ist, das du ihn so hmm... väterlich behandelst... aber für andere könnte dies alles... wage gesagt seltsam wirken. Sieh einfach ab ihn in der Öffentlichkeit so... so zu umsorgen.“
Die Geschichte ist mir gleich! Ich hoffe der Kerl verschwindet dahin wo er hergekommen ist! Nicht das er noch mehr Streitigkeiten zwischen mich und Gaara bringt als die, die momentan schon bestehen...
Betrübt wegen den eben aufwallenden Gedanken trifft Luculus die Frage unvorbereitet. Keine schützende Maske legt sich auf seine Züge, kein Reflex verdeckt was sein Gesicht in den nächsten Sekunden erzählt. Seine Gesichtszüge wirken versteinert, dann öffnet sich langsam der Mund ohne das ein Ton daraus kommen will. Der Blick wirkt starr und heftet sich ohne ein Blinzeln auf Pai wo er einige Herzschläge ruht bevor sich die Augen zu ärgerlichen Schlitzen verziehen. Tief holt Luculus Luft und eine seiner Augenbrauen wandert wieder nach oben während er nun seinen Freund verstimmt fragend ansieht. „Was? Ist das dein ernst!?“ Nochmals muss Luculus tief Luft holen, um sich zu sammeln, da seine Gedanken wild durcheinander springen.
Wie kann er das von mir verlangen? Ich kenne diesen Lao kaum! Was passiert, sollte er irgendetwas finden und mich bloßstellen? Vielleicht wartet er nur darauf? Ich habe seinen Blick gerade gesehen, dieses Bürschchen verachtet mich so sehr wie ich ihn! Wer versichert mir, dass er nicht in meinem Besitzt herumschnüffelt oder mich bestiehlt? Und wenn Gaara zu mir kommt? Was würde dieser Kerl dann tun?
Während Luculus entnervt seine Schläfen massiert, seufzt er auf und wendet sich mit immer noch verzogenem Mund an den Ostling. „Ayio mein Freund, du weißt ich würde viel für dich tun, aber warum kann er nicht bei dir unterkommen? Ich bezweifle, dass er allein bei mir bleiben wird. Fast hört es sich an als würden wir über einen Streuner reden, dem er Obdach geben möchte. Und was soll ich... was soll ich Gaara... nein! Ardithea sagen, wenn sie zu mir kommt?“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:24 pm

Ayio, vom 08. September 2011, um 16:12 Uhr

Noch zeigt Ayios Lächeln verständnisvolle Offenheit. Es ist leicht zu verzeihen, das jemand, der mit solch fremden Gebräuchen nicht vertraut ist, diese wohl kaum einfach so hinnehmen kann. Hier im Westen handelt man neben vielen anderen Dingen, eben auch das ganz anders. Man macht es sich leichter. Erspart sich den Klamauk mit Familie, Freunden, Bekannten, Nachbarn, Freundesfreunden und wen die Erde auch immer sonst noch ausspuckt. Doch im Osten? Da liebt man es feinfühlig und grausam und vor allem kompliziert. Wozu? Aus keinem Grund. Aus tausend Gründen.
"Gewarnt habe ich dich: Das ist das Herz des Roten Flusses." meint Ayio friedlich. Als ob damit alles besprochen wäre. "Zur guten Hälfte ist der Junge nun mal ein Suka." Da hätte es nichts gebracht, ihn zu knuffen oder ihm kräftig auf die Schulter zu klopfen. Und ein raues 'Ein Gondorer kennt kennen Schmerz!' - ob nun körperlich oder seelisch - gilt mitnichten für empfindsame Figuren aus dem Fernen Osten. "Außerdem habe ich ihn bloß getröstet. Nicht entkleidet. Bei allen Göttern, er ist höchstens vierzehn Winter alt."
So viel zum Spaß. Der sodann, tödlich getroffen, ein jähes Ende findet. Gewiss, Ayio lächelt weiter. Es geschieht selten, das man ihm etwas ansieht, dass er selbst nicht preisgeben will. Aber nun verschließt er sich spürbar. Überrascht und erschrocken; niemals hätte er dem Barbier zugetraut solch giftige Blicke zu verschießen. Vielleicht enttäuscht. Bestimmt bekümmert. Und definitiv verärgert über die übernommene westliche Unsitte dem Gegenüber die eigenen Gedanken regelrecht ins Gesicht zu schleudern. Elende, unverblümte Ehrlichkeit! Er hätte es nicht tun sollen.
"Es ist mein Ernst." erwidert er dennoch ruhig und freundlich. Dann sagt er für ein paar Atemzüge lang nichts mehr.
Weil ich nur eine winzige Buchte mit einem einzigen Schlafplatz und ohne eigene Küche auf dem Gutshof bewohne, die ich nur habe, weil ich dort arbeite. Weil man Ragnar Amarand sicherlich keine Gäste oder Untermieter schmackhaft machen kann.
Und wie du es deiner Freundin erklären sollst? Das er ein Freund ist, der notdürftig für ein paar Tage eine Bleibe braucht. Was denn sonst?
Es wäre an mir zu fragen, warum du mit zweierlei Maß misst! Warum ein gefährlicher Mann mehr Fürsorge und Rücksicht verdient als ein harmloses Kind?
Diese Dinge bleiben hinter seinen Lippen versiegelt. Ayio wird nicht versuchen Luculus zu überreden. Er wird nicht betteln.
"Gut." Er kann es verkraften. "Dann muss ich einen anderen Weg finden."
Dann gäbe es noch Eines zu tun. Eine Sache, die Ayio, als Mann mit Manieren, nicht übersehen darf.
"Lao, komm herüber." fordert er den Jungen auf und wartet bis dem nachgekommen wird. "Nun entschuldige dich, Junge."
Er besteht darauf. Wenn nötig, wird er nachhelfen.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:25 pm

Pai Lao, vom 09. September 2011, um 21:42 Uhr

Allmählich wird er doch neugierig. Was es da wohl wichtiges zu besprechen gibt? Geht es um den Rhawni-Prinzen? Noch nie gehört diesen Namen. Und wenn, dann hat er es geschickt vergessen. Überhaupt, wie bedeutsam kann er sein, wenn er hier seine graue, flaue Geschichte schreibt, wo nichts zu sehen ist von einem turmhohen Palast oder einer mächtigen Flotte von rónsyun, Waffenschiffen, im Hafen? In diesen Dingen lässt sich der weitgereiste Pai nicht so leicht beeindrucken. Wer im erstickenden Grün der duftenden Nebelwälder schon in fürstlichen Bauwerken gehaust hat, der weiß was zu erzählen von verschwenderischem Wohnraum, filigranem Prunk und steinernen Drachen auf geschwungenen Dächern, die einem gleichgültig entgegen lächeln. Aber das sind ganz andere Welten gewesen. Schwebende, ätherische. Dafür gedacht mit Mondaffen zu tanzen. Aber im vergleichsweise kargen Gondor backt man nun einmal nicht mit Reismehl...
Ayios Wink reißt ihn aus seinen Gedanken. Eilig nähert er sich beiden, zittert sogar ein bisschen vor Besorgnis. Und der fest vorgenommene Plan, den Barbier lieber nicht mehr direkt anzusehen, hält solange, bis der riesige Ostling spricht. "Ich soll?" fragt blühende Unschuld. Ganz leise. Er blinzelt, weicht Ayios strengem Blick auch aus und tut mit zusammengepressten Lippen so, als wäre auf dem gestampften Boden der Straße die Wahrheit zu finden. Dabei hat er gedacht, sein Widerstand sei zart und zurückhaltend genug gewesen um nicht aufzufallen, oder zumindest keinen Anstoß zu erregen. Doch bevor er noch lange herumdrucksen kann - sich offensichtlich seiner Untat bewusst - wird er von Ayio sachte auf Trab gebracht. Bestimmend legt sich die Pranke des Älteren auf sein Haupt.
Pais Verbeugung fällt so tief und dauerhaft aus, wie Ayio es wünscht. So lange bis Pai wirklich die Schamesröte ins Gesicht steigt.
"Es tut mir sehr leid, Herr Luculus." Das reicht nicht. "Die Unannehmlichkeiten, die ich Euch bereitet habe. Der Zweifel an Euren Fähigkeiten." Noch ein wenig mehr. "Es steht mir nicht zu über Euch zu urteilen. Bitte verzeiht mir mein anmaßendes Verhalten." Erst jetzt zieht der andere seine Hand weg. Pai verbleibt jedoch in demütiger Haltung.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:26 pm

Luculus, vom 15. September 2011, um 14:15 Uhr

"Vierzehn!?" Das Alter des Jungen entfährt Luculus und nun sieht er doch betroffen drein. "Ich dachte er sei viel älter..." Murmelt er dann vor sich hin und wiegt den Kopf zu Ayio Worten.
Wie soll ich dir nur erklären, dass hier im Westen solche Annäherungen, gerade in der Öffentlichkeit, wie Gift auf deinen Ruf wirken können? Nun hier könnte man dann immer noch einschieben, dass der Kerl noch ein halbes Kind ist... dann sollte es keine Schwierigkeiten geben.
"Warte... warte..." Brummelt Luculus hin- und hergerissen was er nun mit dem Burschen anfangen soll. Er hatte Ayio eine Seite gezeigt, die er ihm nicht offenbaren wollte und nun schämt er sich deswegen. Auch das Verhalten gegenüber des Jungen war nicht in Ordnung, erst schlägt er ihn und dann behandelt er ihn noch wie Dreck.
Halte ich mich nicht immer für etwas besseres? Sollte ich nicht dann auch beweisen das ich es auch bin? Großzügig mein Heim öffnen und so Ayios Vertrauen weiter mehren... wenn das überhaupt noch möglich ist...
Ayio jedoch ruft den Jungen zu ihnen und dieser trabt zwar schnell zu ihnen, blickt jedoch desinteressiert überall hin nur nicht zu dem Barbier. Luculus verzieht wieder unwillig den Mund.
Er tut mir zwar Leid aber ihm sollte irgendwer endlich Manieren beibringen!
Während dem Dorwinadan noch dieser Gedanke durch den Kopf geht, sorgt der große Ostling dafür dass der Bengel weiß wo sein Platz ist. Sorgsam wird dessen Haupt nach unten gedrückt und bald schon purzeln die Worte einer ehrlichen Entschuldigung aus seinem Mund. Entzückt darüber beginnt Luculus wieder zu lächeln.
Nun das ging ja schneller als ich erwartet habe und er kann sich sogar verständlich ausdrücken... nun sollte auch ich großmütig sein und ihm zeigen wie ein Erwachsener solche Dinge regelt!
Freundlich neigt nun auch er sein Haupt. "Auch ich sollte mich entschuldigen. Mein guter Freund Ayio hat eine Bitte an mich getragen, die ich unschwer ablehnen kann." Er hebt den Kopf, blickt entschuldigend in das Gesicht des großen Ostlings und zuckt dann resignierend die Schultern. "Würdest du gerne eine Weile... hmm für einige Tage in meiner Wohnung bleiben? Sie ist nicht groß und momentan befindet sich noch zu wenig Möbelstücke darin, jedoch sollte es für uns zwei reichen."
Ich hoffe das dies Ayio und auch den Burschen zufrieden stimmt...
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:28 pm

Ayio, vom 22. September 2011, um 16:41 Uhr

"Hn ja, er ist ein kräftiger Bursche, nicht wahr?" spricht Ayio nicht ohne Anerkennung. "Wer hätte gedacht, dass er in den letzten Jahren soweit heranreift." Zumindest körperlich... Ein sachtes Schmunzeln lässt sich nicht verkneifen. Wenn er ihn so ansieht, ist es schwer, das mondgesichtige Kerlchen in ihm zu entdecken, welches in Yuroi, am milchigen Jademeer, seine Knabenstimme stolz und schüchtern zugleich zu bezaubernden mimizhiyin-Gesängen erhoben hatte. Aber dann, auf einen zweiten Blick, steckt in ihm immer noch dieselbe zarte Empfindsamkeit und eine herzliche Wärme, die ansteckend sein kann wenn man nur sein Herz dafür zu öffnen vermag. Pai bleibt nun einmal Pai. Genauso wie Luculus auch in drei oder zehn Jahren noch Luculus sein wird. Welche Rolle spielt da also das Alter?
Nachdenklich schürzt Ayio die Lippen. Ein plötzlicher Sinneswandel?
Doch er ist natürlich zufrieden, dass der Barbier die vielleicht vorschnell gesprochenen Worte überdenkt Darum kehrt er vorsichtig zu einem dünnen Lächeln zurück. Hoffentlich ändert er seine Meinung nicht sofort wieder! Sonst gehört nicht nur der Jugendliche wohlwollend geschimpft!

Als aufmerksamer Beobachter verfolgt er die sich abspielende Szene. Registriert die unterschwellige Spannung. Doch gibt er sich unbeeindruckt und verneigt sich ebenso, eine leichte Bewegung des Kopfes, um seinen Dank auszudrücken.
"Ein großzügiges Angebot." trägt Ayio bei, und wägt sich nun erst einmal in Sicherheit. Die Gratwanderung zwischen minimaler Verzögerung der heutigen Geschäftlichkeiten und der größtmöglichen Trostspende scheint gelungen. Jetzt kann er den Jungen mit gutem Gewissen bis zum Abend allein lassen und bleibt dabei ein treuer, fürsorglicher Freund. Das die Gesamtsituation dabei alles andere als traumhaft ist, ist vorerst uninteressant. Denn als böser Hintergedanke meldet sich das verfluchte Haus des Barbiers! Nicht daran denken...
"Sodann... Treffen wir später wieder zusammen. Wir haben einander soviel zu erzählen. Wenn du nicht zu erschöpft bist, Lao."
Der rügende Blick ist längst einem gütigen gewichen. "Erkunde die Stadt. Vertreib dir die Zeit ein wenig. Wir werden sehen, wie lange wir die Anwesenheit des Fürstensohns ertragen, nicht wahr Luculus?"
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:29 pm

Pai Lao, vom 22. September 2011, um 23:09 Uhr

Trotz der Rüge bleibt Pai immer noch unglaublich glücklich. Ayios Anteilnahme - ob er ihn nun schimpft oder ermutigt oder sich um ihn sorgt - vermittelt ein wohlig aufgehobenes, heimisches Gefühl. Auch wenn sie sich natürlich nicht solange kennen, dass eine feste Bindung, geformt über Monate und Jahre gemeinsam erlebter Erfahrungen, zwischen ihnen hätte heranwachsen können, so vertraut er ihm doch. Denn man kümmert sich nicht um jemanden, der einem nichts bedeutet.
Trotzdem spürt er Furcht in seinen Magen kriechen, als er hört, wo Ayio ihn einquartieren möchte. Und er wagt es nicht aufzusehen, ehe dieser Brocken halbwegs verdaut ist. Schließlich doch den Blick schüchtern hebend, und wieder gerade stehend, ist er der festen Überzeugung, dass der Barbier hinter glatter, lächelnder Geschicklichkeit seine Gelüste nach Aggression verbirgt. Was, wenn dieser Mann gedenkt, heimlich erneut auf ihn einzuschlagen? Luculus ist zwar nicht besonders kräftig, aber dennoch kann er treten und boxen und ihm einen Münzbeutel um die Ohren hauen... Wäre es besser die nächsten Nächte allein in einem Stall zu verbringen, oder im Haus eines fremden Mannes, der, nur die Götter wissen es, welch ruchlose Geheimnisse in sich trägt?
Aber er ist Ayios Freund. Sogar ein guter Freund. Und er hat sich entschuldigt.
"Mmh... Aye." nickt Pai endlich. Weil ein Ausschlagen des Angebotes nun wirklich sehr dreist gewesen wäre. Das rächt sich irgendwann... "Ich stehe in großer Schuld. Ihr seid sehr wunderbar. Ich meine... Ihr werdet mich bestimmt nicht bemerken. Oder nur mit Freude." Das klingt ein bisschen überzeugter. Er verneigt sich nochmals. Der Plan wird sein, Luculus so gut es eben möglich ist, zu besänftigen. "Ich kann kochen und putzen und waschen. Und bezahlen, sobald mein ehrenwertes Selbst eine Arbeit gefunden hat. Danke Herr Luculus. Danke Herr Ayio."
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:29 pm

Luculus, vom 29. September 2011, um 21:49 Uhr

Die Wogen scheinen geglättet und alle sind glücklich, so würde es wohl jemand beurteilen der alles von Weitem beobachtet hat. Luculus aber weiß, dass alles nur Schein ist.
Ayio ist sicherlich noch unzufrieden, wie Mutter... immer wieder wie Mutter! Nichts kann man richtig machen! Und diesem Lao traue ich nicht weiter als ich spucken kann und bei den Göttern das ist nicht weit.
Luculus verbirgt seine Unruhe hinter einem Lächeln, wobei seine Mundwinkel kurz traurig amüsiert aufzucken, als er daran denkt, wie er als Junge versucht hat Kirschkerne zu spucken und diese meist kurz vor seinen Füßen den Boden berührt hatten.
Auf Ayios letzte Bemerkung nickt der Barbier leise lachend. „Ja, wie wahr, Freund Ayio. Oder er die unsere...“ Dann richtet er sich an Pai, der ihn endlich wieder ansieht. „Ayio hat recht, sieh dir die Stadt an. Es gibt viele Plätze, die eine Erkundung wert sind.“
Der Bursche bejaht den Vorschlag und bedankt sich überschwänglich.
Putzen, Kochen, Waschen... als hätte ich ein Weib im Haus! Eigentlich ist es mir zuwider, dass dieser Kerl meine Sachen anfasst, andererseits würde ich mir so viel Arbeit sparen...
Beschwichtigend hebt er also die Hände. „Na, na, na bezahlen musst du mir nichts! Ein Freundschaftsdienst sollte nie mit Geld entlohnt werden! Doch etwas Hilfe im Haushalt käme mir gelegen. Ardithea ist momentan bei ihrer Familie und wenn sie zurückkehrt wäre es wunderbar ihr eine saubere komplett eingeräumte Wohnung zeigen zu können.“ Er legt einen, wie er meint, leicht verträumten Ausdruck auf sein Gesicht und blickt lächelnd zur Seite.
Wobei dies wirklich seine Vorteile hätte... Wenn die Wohnung fertig ist, muss sie nichts mehr darin tun! Nichts wird zeigen, dass ein Weib darin ein und aus geht! Und... und vielleicht fühlt sich Gwath dort wohl... wenn ja... hmmm... wenn wir uns nur ohne Streit begegnen könnten! Verdammtes Weibsvolk!
Dieser Gedanke lässt ihn wieder ernst zu Pai blicken. „Eine Bitte habe ich jedoch an dich, wenn dies alles funktionieren soll.“ Er legt den Kopf leicht zur Seite und lächelt wissend süffisant. „Sollte dir ein Mädchen gefallen, so nimm sie nicht mit zu mir! Ich möchte nicht, dass Getratsche zu Ardithea gelangt und ich mich erklären muss!“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:30 pm

Ayio, vom 30. September 2011, um 23:03 Uhr

Die Hürde scheint wirklich genommen. Ayio atmet innerlich aus und entspannt sich wieder. Einen winzigen Moment lang fragt er sich, ob er den Barbier zu sehr überrumpelt und, mit vielleicht spürbar entflammter Dramatik im Herzen, zu einer Sache gezwungen hat, die dieser aus tiefster Seele ablehnt. So ganz zufrieden sieht der arme Kerl immer noch nicht aus. Freie Entscheidung? Oder doch der Preis, den man zahlen muss, wenn man sich mit dem Fernen Osten einlässt? Jenes Eintauchen in die Fremde - in eine bunte, erschreckende, selbstverliebte Gedankenwelt mit ihren Liedern und Tänzen, den archaischen Träumen und blutrünstigen Geschichten - kann eben nicht nur halb geschehen. Wem das sorglose Lächeln des Ostens gefällt, dass so oft glatt und undurchschaubar ist, der sollte auch die, hinter mühelosen, eleganten Lügen versteckten, Wespennester ertragen können. Luculus muss sich nun mit der unzerstörbaren Dankbarkeit des Jungen abfinden, die selbst dann nicht erstickt werden wird, wenn sie einander leidenschaftlich hassen. Ebenso wie mit Ayios lästigem Mitgefühl für Familie und Freunde, die er kennt und gern hat. Da gehört er dazu. Ja, er steckt mitten drin. Ob er nun will oder nicht.
Als der große Ostling den Barbier ansieht, ist der Blick seiner Augen darum bedeutend wärmer als noch vor wenigen Wimpernschlägen. Bei all dem hin und her und drunter und drüber, liebt er ihn ja doch längst. Sonst wäre er nicht so nachsichtig und hätte sehr viel eher ihre Verbindung gleichgültig abgebrochen. Aber sie bemühen sich, sprechen, planen, lachen, wachsen zusammen. Das will was heißen!
Wir sollten feiern! Je eine herzliche Hand auf den Schultern der Freunde, behält er die Idee vorerst für sich. Wortlos vollführt er die kleine Geste, bevor der einstweilige Abschied eingeläutet wird. "Dann ist es so? Das freut mich."
Ein paar Münzen, ein kleiner Betrag, den Ayio getrost verschmerzen kann, wird Pai Lao noch in die Hände gedrückt. "Sodenn, bis heute Abend, mein Lieber. Wenn du hier die Straße hinunter läufst bis zur Stadtmauer, gehst du rechts in das Gässchen und wartest am zweiten Haus. Es ist nicht weit. Und wenn du Hyotaru treffen solltest, scheu dich nicht und sag ihm Bescheid. Vielleicht gesellt er sich zu uns."
Er wünscht es dem Jungen zwar nicht - der benötigt taktvolle Freundlichkeit und keine kalte, sezierende Musterung - aber er würde seinen Schützling gern mal wieder zu Gesicht bekommen. Gesagt ist Gesagt. Es wirft ein gutes Licht.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:31 pm

Pai Lao, vom 01. Oktober 2011, um 15:57 Uhr

Luculus Worte klingen gut und verlockend. Pai lächelt vorsichtig. Ardithea muss seine Frau sein. Ein schwieriger Name für eine schwierige Person? Warum ein Mann das Haus für seine Frau in Ordnung halten muss, ist dem Jungen schleierhaft. Oder er flunkert und verschweigt ein paar Dinge. Pai weiß sehr genau, warum Weiber zu ihren Familien flüchten. Nämlich um sich auszuheulen und sich von der losen Handschrift ihrer lieben Gatten zu erholen. Was das Putzen anbelangt: Kein Problem. Wenn der Barbier ein Freund von Sauberkeit ist, dann haben sie zumindest eine zuvor ungeahnte Gemeinsamkeit. Sauber kann es nie genug sein. Blitzeblanker Fußboden, polierte Möbel, tiefenrein gescheuertes Koch- und Essgeschirr, sowie makellose Kleidung! Gepflegte Wohnung, gepflegter Körper, gepflegter Geist. Jawoll!
Aus Luculus zerstreuter Romantik wird jedoch sehr schnell bedrohliche Bestimmtheit. Der Ausdruck lässt Pai innerhalb eines Herzschlages erneut erstarren. Die angebliche Bitte ist alles mögliche, nur keine Bitte. Ein herablassender Befehl wohl schon eher. Und es lässt in Pai sämtliche Alarmglocken schrillen. Sogar der wortkarge Eigenbrötler Calon hat mehr Wärme verbreitet. Diesmal beeilt Pai sich mit dem Nicken.
Welch angenehmen Unterschied bietet da der gute Riese! Ein kleines Taschengeld gibt es auch. Damit kann er nachher die drei Kupferstücke bei Dindal bezahlen, wenn er seine Sachen holt. Und vielleicht noch etwas anderes nettes erstehen. "Mache ich." Er freut sich still wie blöde und wird nach außen hin rot. "Es ist schwer mein... meinen Dank richtig zu nennen. Weil, endlich darf ich ankommen. Und Ihr seid ein paar prima Herren." Hrm... es rollt ein Stein den Hang hinab...
"Passt auf, in die Richtung, am Markt ist eine Erhängung mit wütenden Leuten." fügt er noch rasch an. "Also... bis heute Abend. Ich hoff es wird ein leichtes Reden."
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:32 pm

Luculus, vom 18. Oktober 2011, um 21:32 Uhr

Dem großen Ostling wird auf seine Frage nochmals freundlich zugenickt, damit er auch wirklich sicher sein kann, dass Luculus den Burschen unter seine Fittiche nehmen wird.
Wortlos betrachtet er wie Münzen den Besitzer wechseln und Ayio dem Jungen noch ein paar Ratschläge gibt.
Hyotaru? Wer das wohl ist? Wen Ayio alles kennt... ob ich es wagen sollte zu fragen wer das ist? Hmm aber nicht vor dem Burschen! Nicht das er wieder voreilige Schlüsse zieht!
Pai freut sich und bedankt sich übermütig, dies entlockt dem Barbier ein warmes Lächeln.
Na wer weiß vielleicht ist der Knabe gar nicht so verkehrt! So lange er nicht herumschnüffelt und Dinge herausfindet die ihm nichts angehen...

Die anschließende Warnung des Jungen verblüfft den Dorwinadan. „Eine Erhängung?“ Erstaunen legt sich auf seine Züge, doch Pai verabschiedet sich schon, so dass Luculus schnell ein „Hab eine schöne Zeit.“ herausbringt und den Burschen nochmals anlächelt. Das Lächeln, das diesmal auf seine Lippen wandert, ist echt, denn er wünscht den Jungen wirklich eine schöne Zeit, da er selbst weiß, dass es auf der Insel hübsche Plätze gibt, an denen man seine Zeit angenehm verbringen kann.
Dann wendet er sich an Ayio, um nochmal voll Erstaunen zu fragen. „Hast du davon gehört? Ich wusste gar nicht, dass sie hier auf der Insel solche Verurteilungen aussprechen.“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:33 pm

Ayio, vom 19. Oktober 2011, um 14:26 Uhr

Trotz der unheilvollen Nachricht, lässt sich Ayio nicht nervös machen. Er tut geradezu so, als hätte er nichts gehört. Lächelt stattdessen und streicht dem Jungen übers Haar. Damit ist die vorläufige Trennung abgeschlossen. Er sieht dem Burschen noch nach, dann dreht er sich um und setzt mit Luculus den Weg fort. Alle sind zufrieden. Sind sie doch?

"Phew..." befreit atmet der große Ostling auf. "Nein. Ich hoffe doch, dabei handelt es sich um ein Missverständnis." Und... Ja, er sollte ein bisschen mehr sagen. "Ich schulde dir ein paar Erklärungen. Ah, und ich danke dir von Herzen. Ohne deine Hilfe wäre ich reichlich ratlos gewesen." Vielleicht ist das zum Teil gelogen. Doch die Situation hätte wahrlich noch komplizierter enden können. So ist sein Dank, seine Erleichterung und Zuversicht zweifelsfrei echt. Also: Wo beginnen? "Entsinnst du dich daran, dass ich dir von meiner ersten Begegnung mit Westländern erzählte? Die schreckliche Frau und ihr bärtiger Gefährte... das waren Laos Großeltern." Er lacht kehlig, gemein und in schöner Erinnerung. Wie lange ist das schon her? "Nach dem ersten Schrecken musste ich allerdings bewundernd feststellen, wie großartig dieser Mann war. Ein rauer, richtiger Abenteurer! Vielleicht kann man sogar behaupten, dass er mein Vorbild wurde." Er sollte nicht allzu sehr ausschweifen, sondern die Geschichte abkürzen. "Nun... er segelte weiter, doch es geschah dass wir uns vor ungefähr drei Jahren abermals trafen. Bei ihm der Junge, sein Enkel. Auf dem Weg zurück in die Heimat. Niemals hätte ich geglaubt, dass ausgerechnet diese Insel sein Ziel war." Viel zu merkwürdig um nur ein Zufall zu sein! "Aber er hat es nicht mehr bis hier her geschafft, wie du bestimmt bemerkt haben wirst. Ich denke, der Verlust ist für den Jungen noch recht frisch. Es bleibt abzuwarten, was er zu berichten hat." Dabei wird nicht erwähnt, dieses neue Wissen hinterlässt auch auf seiner Zunge einen herben Nachgeschmack.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:34 pm

Pai Lao, vom 19. Oktober 2011, um 15:31 Uhr

Sein Lachen ist kindlich, als Ayio ihm über den Kopf strubbelt.
"Huesuangin! Bis später!" Noch einmal, ein letztes Mal, wird sich verbeugt. Dabei die Handflächen artig aufeinander gelegt. Dann eilt er davon. Bis zur nächsten Häuserecke. Bis er außer Sicht ist. Bei so viel Aufregung muss ein Verschnaufen und Luft holen gegönnt sein.

Jetzt, nach einem Moment der Ruhe, ist ihm sein vorheriges Verhalten mehr als nur peinlich. Er hätte nicht gleich bei der ersten Begegnung mit einer vertrauten Seele mit Heulen und Zähneklappern reagieren dürfen! Wie steht er denn nun da?! Wie ein Weichei, hmph... würde Großvater sagen und bestimmt lachen. Einmal mehr ist bewiesen, dass Pai von den Wesenszügen, die man seinem Volk so gerne nachsagt - höfliche Unnahbarkeit, das Bestreben im Ausland nicht Aufzufallen, eiserne Gewalt über Körper, Herz und Mund - nicht besonders viel abbekommen hat. Die gesamte Verwandtschaft seiner Mutter, sie inbegriffen, wäre mit Sicherheit schockiert über diesen Ausbruch, dieses aufrichtige Auskunft geben über sich selbst, im Beisein eines Fremden gewesen. Demnächst muss er sich ein wenig mehr zusammenreißen. Die Gefühlsdramen auf trauliche Gespräche verschieben. Sonst macht er sich, schneller als ihm lieb ist, zum Gespött der Leute. Trotzdem vergeht ihm die Laune keinesfalls. Er schüttelt den Kopf, schüttelt alle unangenehmen Gedanken beiseite, und verkneift sich ein Grinsen. Das Schicksal meint es am Ende eben doch gut mit ihm.

Lin!!! denkt er plötzlich erschrocken. Da hat er sie doch glattweg einfach stehenlassen! Doch der Blick zurück zeigt, dass sie verschwunden ist. Und irgendwie hat er nicht das Gefühl, dass die junge Schneiderin über den vorzeitigen Abbruch ihres Kennlernens unglücklich sein könnte. Schulterzucken? Ein bisschen Schade ist es ja. Aber die Stadt ist klein. Er weiß wo sie arbeitet. Man wird sich bestimmt bei Gelegenheit erneut über den Weg laufen.
Also? Auf zu unerschrockenen Taten!

Die Straßen wirken nun viel heller und freundlicher auf ihn, die schweren oft eisenbeschlagenen Holztüren weit weniger abweisend. Ja, Pai betrachtet das gondorianische Fachwerk und seine grauen Schindeln auf einmal mit ganz anderen Augen. Er ist hellwach, belebt von neuem Mut und sehr aufmerksam. Ihm fällt das große, grüne Flügeltor des Gutshofes auf und der helle Kies in dessen Innenhof, auf den man einen raschen Blick im Vorbeigehen erhaschen kann. Ebenso wie das abgewetzte, fadenscheinige Schild über der Tür zum 'Ochsen'. Lange bleibt er vor dem Ladenfenster nebenan stehen. Dort ist schönes, durchscheinendes Papier zu sehen, farbige Tinten, Vasen, Karaffen und Tiere aus Glas! Als würde man durch ein Tor schauen und einen Ort tausend Meilen entfernt im Osten erblicken können! Hiervon wusste Lin also auch nichts, he? Das Waldviertel ist schließlich erreicht. Grüner und weiträumiger, mit dem mächtigen steinernen Verwaltungsgebäude in seinem Zentrum.

> Rathaus
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:44 pm

erster Stock, Stadtverwaltung

Pai Lao, vom 19. Oktober 2011, um 15:58 Uhr


< Straßen der Stadt

Staunend betritt Pai das Ratsgebäude. Durchaus eindrucksvoll. Aber eben auch steigerungsfähig. Doch was will man auf dem Lande, in einem winzigen Städtchen auch erwarten? Die Flaggen und Karten zumindest - sie sind farbig und hübsch - gefallen ihm gut. Besonders, da es nach seinem Geschmack, in diesem Reich an bunter Fülle mangelt. Keineswegs verunsichert nähert er sich dem Tisch, hinter dem zwei Schreiberlinge geschäftig tun. Ins Auge fällt auch das von Papieren überquellende Regal im Hintergrund, dass ungeordnet wirkt. Jetzt stellt sich nur die Frage, ob er vorgeben soll dümmer zu sein als er in Wahrheit ist. Jene Masche, die das Leben im Westen zumeist angenehmer gestaltet. Er entscheidet sich dagegen. Seine Belange sind wichtig.
"Seid gegrüßt, ihr Herren." Möglichst unauffällig atmet er durch. "Bitte, entschuldigt die Störung. Mir... Mir wurde gesagt, ich solle mich an die hohe Verwaltung der Stadt wenden. Nun, es geht um ein Begräbnis. Ein Begräbnis für einen ehrenwerten ehemaligen Bürger dieser Stadt."
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:45 pm

Rathausdiener Ilmar, vom 19. Oktober 2011, um 17:49 Uhr

Ilmar ist tief in seiner Arbeit versunken. Er stellt eine wichtige Abschrift her und das geht nur in völliger Ruhe und mit höchster Konzentration. Sonst könnte ihm ein Fehler unterlaufen. Ein falscher Buchstabe oder ein Tintenfleck am falschen Ort wären fatal. Darum kann er nicht aufschauen, als sich der junge, fremdländisch wirkende Mann dem Schreibtisch nähert und die ersten Worte an sie richtet. Soll sich doch Eradan darum kümmern! Sitzt der nicht ohnehin eine Armlänge näher dran? Ilmar heftet konzentriert den Blick auf das wichtige Schriftstück vor ihm, als wären seine Augen mit unsichtbaren Fäden daran befestigt. Wer zuerst aufschaut, hat verloren! So lautet die Regel des geheimen Spiels, das die beiden Rathausdiener mitunter zu spielen scheinen.

Doch lange kann Ilmar seinen Vorsatz nicht einhalten. Ein Begräbnis? Neugierde treibt ihn letzendlich dazu, den Blick zu heben und den jungen Mann interessiert zu mustern. Bevor er sich weiter mit Pai beschäftigen kann, legt er jedoch zuerst sorgfältig ohne Eile die Schreibfeder beiseite und streut etwas Sand über das bereits Geschriebene.

"Ein Begräbnis sagt ihr. Wie ist denn der Name des Verstorbenen?", fragt er dann in sonorem Tonfall. Dabei bemüht er sich um einen, dem Anlass angemessenen, leicht zerknirschten Gesichtsausdruck.



Folgende Spielszene geschr. von Darragh
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:46 pm

Pai Lao, vom 19. Oktober 2011, um 21:38 Uhr

Still und geduldig wartet Pai ab. Wenn er eines gelernt hat, dann sind es Manieren und diskrete Zurückhaltung im Umgang mit respektablen Personen. Beamte sind nun einmal Beamte - auch ohne schwarze Kappe. Daran gibt es nichts zu rütteln. Und er würde es sich nie erlauben bei einer solchen Angelegenheit in kopflose Hast zu verfallen oder Unverschämtheiten von sich zu geben, so verzuckert sie auch sein mögen.
Schließlich ist es nicht der magere Herr Hu Grau, der sich wertvolle Zeit für ihn nimmt, sondern der etwas stämmigere Herr Zon Braun, wie er beide Herren aufgrund ihrer Kleiderwahl bereits heimlich getauft hat. Ergeben lauscht er der klangvollen Stimme des sympathischen Stadtdieners, beugt den Oberkörper dabei leicht zur Verneigung und legt die Fingerspitzen aufeinander. Ein sachtes Lächeln legt sich auf sein Gesicht. "Jawohl. Es handelt sich um Schiffsbaumeister Tharphuil, Sohn von Thardír aus Pelargir." Aber es ist lange her. Zu lange, als das sich jemand der noch so jung ist an diese Namen erinnern könnte. Ob es überhaupt Aufzeichnungen gibt? "Sie lebten hier nach dem Krieg. Thardír wurde wohl auf der Insel bestattet. Im Jahre neun. Danach begann die große Fahrt des tapferen Tharphuil." Pai spürt, wie sein Herz nun doch unweigerlich schneller schlägt. "Es... Es war sein Wunsch, zuletzt hier bei seinem Vater zu ruhen."
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft - Seite 4 EmptySa Jul 13, 2024 7:47 pm

Rathausdiener Ilmar, vom 23. Oktober 2011, um 18:26 Uhr

Der Verstorbene ist Ilmar vollkommen unbekannt. Es ist nicht einmal jemand, der zuletzt auf dieser Insel lebte. Während angesichts dieser Tatsache Erleichterung, Gleichgültigkeit und ein kleiner Teil Enttäuschung miteinander ringen, notiert der Rathausdiener die von Pai genannten Fakten auf einer kleinen Schiefertafel.

"Wenn die beiden in Dol Banred gelebt haben, sind ihre Namen sicherlich noch irgendwo vermerkt. Ich werde später im Archiv nachsehen und den Verstorbenen dann in unsere Bücher eintragen, damit alles seine Ordnung hat", verspricht Ilmar.
Ilmar weiß jetzt schon, dass nicht er selber es sein wird, der sich mit einer Laterne bewaffnet in den Keller begibt, um in vergilbten Schriften und zwischen moderigen, nach feuchtem Schimmel riechenden Büchern jahrzehnte alte Einträge zu suchen. Dafür gibt es zum Glück rangniedrigere Rathausgehilfen.

"Sollte der Vater des Verstorbenen...ähm...-Ilmar wirft einen kurzen Blick auf die Tafel-...Thardir... auf unserer Insel bestattet sein, dann liegen seine Gebeine oder was davon übrig sein mag auf der Toteninsel. Ihr findet diese Insel, wenn ihr von hier aus gen Südwald geht und kurz vor Erreichen des Waldes nach Westen abbiegt." Ilmar fuchtelt mit einem Arm vage in die Richtung Westfenster.
"Ein schmaler Weg führt zu einem Steg, der auf die karge Insel hinüberführt. Dort kann der Verstorbene seine letzte Ruhe in der Nähe der Gebeine seines Vaters finden." Ilmar machte eine kleine Pause, damit Pai das Gesagte verarbeiten kann.
"Benötigt Ihr die Hilfe eines Totengräbers?", fügt er dann fragend hinzu. "Gegen eine geringe Gebühr stellen wir Euch einen Helfer zur Seite, der ein Grab aushebt, eine Feuerstelle bereitet oder was immer Ihr für nötig erachtet. Ach ja, und es sei noch gesagt, dass Bestattungen dort nur zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang erlaubt sind."
llmar überlegt, ob er noch etwas vergessen hat, aber ihm fällt nichts weiter ein. Vielleicht hat Pai ja noch Fragen. Ilmar faltet die Finger vor seinem Bauch. Dabei sieht er Pai geduldig an und fragt sich dabei, ob der junge Mann vor ihm ein enger Verwandter des Schiffsbaumeisters ist. Aber im Grunde ist ihm dies egal. Darum schweigt Ilmar und stellt Pai keine weiteren Fragen.
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