Tol Banred im 4. Zeitalter
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Tol Banred im 4. Zeitalter

Geschichten aus dem Alltagsleben der Menschen von Dol Banred
 
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 die Ankunft

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BeitragThema: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 10:08 am

Hier, auf einem Bauerngut am Ostufer, beginnt die Geschichte Noriens

„Die Kartoffeln sind zu hart“, brummt Juran. Wenn er sonst auch ein herzlicher Mensch sein mag, es ärgert ihn, nach einem langen, mit anstrengender Feldarbeit ausgefüllten Tag hungrig nach Hause zu kommen um festzustellen, dass die Tochter seines Bruders anscheinend nicht nach seinen Wünschen kochen kann.
„Oh bitte, Ihr ertränkt mich ja geradezu in Eurer Dankbarkeit“, giftet diese zurück. Kaum einer der an dem langen Esstisch Versammelten schenkt ihrer Respektlosigkeit grosse Beachtung – in den fast zwei Wochen, die sie nun hier ist, hat man sich daran gewöhnt. Nur Juran macht sich noch die Mühe, seine Nichte zurechtzuweisen.
„Ich finde die Kartoffeln gut so.“ Liam, Jurans ältester Sohn, versucht, dem Mädchen über den Tisch hinweg ermutigend zuzulächeln. Doch sein Vater zetert bereits weiter. „Hör mir gut zu, junge Dame! Keiner zwingt dich, hier zu sein.“ Sie lässt ein verächtliches Schauben hören. „Aber solange du hier unter meinem Dach lebst, wird von dir erwartet, dass du entsprechende Manieren an den Tag legst; andernfalls schicke ich dich schneller wieder nach Eriador zurück, als du denkst.“ Norien öffnet den Mund, um etwas zu erwidern, sieht jedoch ein, dass ihr Onkel, zumindest was seinen letzten Satz betrifft, recht hat.
Schwungvoll erhebt sie sich, so schwungvoll, dass der Holzschemel, auf dem sie eben noch gesessen hat nach hinten umkippt. Sie denkt gar nicht daran, ihn wieder aufzustellen, sondern durchquert raschen Schrittes die Küche und verschwindet durch die Tür. Juran will schon aufstehen und ihr nacheilen, um sie zurückzukommandieren, als seine Frau ihm beschwichtigend die Hand auf den Unterarm legt. „Lass sie“, spricht sie leise. „Ich glaube, das alles hier, diese Fremde, macht ihr zu schaffen, auch wenn sie es nicht zugeben wird. Gib ihr Zeit.“
Da liegst du ausnahmsweise mal richtig, du Frau dieses Puderarsches, dachte sich Norien, die dem Drang nicht hat widerstehen können, unweit der Küchentüre inne zu halten um zu lauschen.
Juran atmet tief ein und wieder aus, um sich zu beruhigen. Er hat eine ganze Schar von Kindern erzogen, die zum Grossteil hier um den Tisch sitzen, aber diese Kratzbürste strapaziert seine Nerven aufs Äusserste. „Ich weiss, dass du noch da bist“, ruft er in Richtung der Türe. „Wenn du schon auf unsere Gesellschaft verzichten willst“ -an dieser Stelle trat ein missbilligender Blick in die Augen des Mädchens- „dann tu wenigstens etwas Sinnvolles. Geh dich waschen, zieh dir was Sauberes an, kämm dir das Haar – tu, was immer auch nötig sein mag, damit du nicht so verwahrlost aussiehst, du gehst nämlich heute noch zum Kontor, um dir endlich einen Posten als Botin geben zu lassen.“
In ihrer Vorstellung bewirft Norien ihren Onkel zur Strafe für diese harten Worte mit ebenso harten Kartoffeln, ehe sie sich daran macht, auf Zehenspitzen davonzuschleichen. Es passt ihr ganz und garnicht, erwischt worden zu sein. Aber wenn ich mich jetzt ganz lautlos aus dem Staub mache, denkt er vielleicht … Der Hoffnungsfunken in ihr wird jäh zerstört, als sie auf ein Dielenbrett tritt, das unter ihrem Gewicht laut knarrt.

Kurze Zeit später sitzt sie nackt an einem kleinen, nahe gelegenen Bach, durch eine Baumgruppe vor unerwünschten Blicken geschützt, und müht sich damit ab, den Schmutz aus ihrem Haar zu waschen. „Verwahrlost…“ Sie spuckt das Wort geradezu aus. Während sie sich säubert, fällt ihr einmal mehr auf, dass sie womöglich noch ein Stückchen dünner ist als vor ein paar Tagen noch. Nicht weiter verwunderlich, denn seit sie dazu genötigt wurde, zu ihrem Onkel zu ziehen, hat sie zwar vielleicht mehr zu essen, dafür aber keinen Appetit mehr. Und Lebensmittel können ihren Hunger momentan ohnehin nicht stillen.
Ihre Haut ist stellenweise gerötet von dem ganzen Schrubben und juckt noch dazu fürchterlich vor Trockenheit, doch dies wird von dem ungewohnt sauberen, fast knöchellangen Leinenkleid überdeckt. Norien ist dabei, mit einem grobzinkigen Kamm ihr Haar zu bearbeiten, als Liam zu ihr stösst. „Ich werde dich zum Kontor begleiten. Wir machen uns am besten gleich auf den Weg, denn wenn wir zu spät dort ankommen, haben sie bereits geschlossen.“ Er mustert sie kurz. „Du siehst übrigens schon viel besser aus“, meint er freundlich lächelnd.
„So, du bist also der Bedauernswerte, das arme Opfer, das gezwungen wird, mich dort hinzubringen – mein Beileid.“ Ihre Stimme trieft nur so vor Sarkasmus, doch immerhin erhebt sie sich, um ihm zu folgen. Liam lässt sich von ihrer Aufmüpfigkeit in keinster Weise aus der Ruhe bringen. „Nein, ich habe mich freiwillig geopfert, wenn du es denn so ausdrücken willst“, erwidert er, darauf wartend, dass sie die paar Schritte zu ihm hinüberkommt. Er kann beobachten, wie sie krampfhaft die Lippen zusammenpresst und den Blick starr auf den Boden richtet. Zumindest ein ganz klein wenig scheint sie von seinen Worten doch berührt, wenn sie auch versucht, es nicht zu zeigen.
Sobald sie vor ihm steht, hebt Liam eine Hand in der Absicht, einige immer noch verknotete Strähnen, die ihr ins Gesicht fallen zu lösen. Jedoch erreichen seine Finger ihr Ziel nicht, denn Norien weicht erschrocken zurück. „Lass das!“, faucht sie ihn an. Der junge Mann zieht die Augenbrauen hoch, verwundert, dass eine simple Geste sie so sehr aus der Fassung bringt. Wortlos, allerdings nicht böse auf das Mädchen, dreht er sich um und marschiert los in Richtung Westen, wo unweit der grosse Strom das Land durchfliesst, wobei er ihr deutet, ihm zu folgen. „Ich… Es tut mir leid“, erklingt ihre Stimme, nun sehr kleinlaut und unsicher hinter ihm. Oh ja, sie bedauert ihre Wortwahl, und er ahnt nicht, wie sehr.
„Mach dir darüber keinen Kopf. Das wird schon alles…“, gibt er sanft zur Antwort, ohne sich zu ihr umzudrehen. Zweifellos erinnerte Liam Norien von seiner Wesensart her an ihren älteren Bruder; und darüber ist sie froh. Ein Stückchen Vertrautheit in dieser fremden Welt.
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BeitragThema: vom 19. Mai 2011, um 19:09 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 10:12 am

Mit einem stumpfen Messer sticht er in das harte Brot und schneidet sich eine dicke Scheibe ab. Diese wird mit Wurst belegt. Halb sitzt, halb liegt der Fährmann an einem senkrechtem Holzstamm, mit dem die Fähre vertaut ist. Ein genussvoller Biss füllt seinen Mund, den er dann mit kühlem Wasser runterspült. Er schlägt sich mit der Faust leicht auf dem Magen und ein Rülpser entflieht seinem Mund.
Heute scheint ein ruhiger Tag zu sein. Erst einmal musste er am frühen Morgen einen Bauern auf die Insel bringen. Und anstatt ein paar Münzen hatte er ihm Brot und Wurst dagelassen.

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BeitragThema: vom 19. Mai 2011, um 19:49 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 10:13 am

Misstrauisch beäugt Norien die Fähre, die in einiger Entfernung am Ufer anliegt, dem sie und Liam sich raschen Schrittes nähern. Die zusammengenagelten Bretter, aus denen das Fortbewegungsmittel besteht, scheinen ihr keine sichere Art, den Anduin zu durchqueren. „Bestimmt voller Löcher… Ist doch verrückt“, murmelt sie vor sich hin. „Verrückt?“ wundert sich der junge Mann. „Na es muss schon ein selten dämlicher Haufen gewesen sein, der tatsächlich eine Stadt auf einer Insel erbaute.“ Für diese nicht gerade leise gesprochenen Worte erntet sie wenig freundliche Blicke zweier Feldarbeiter, die -nun ganz offensichtlich- lauschen, sich vielleicht fragen, wer die Gestalt an der Seite von Jurans Sohn ist.
„Hast du eigentlich gar kein Benehmen?“ erwidert der junge Mann, gefolgt von einem resignierten Seufzer. „Benehmen? Kann man das essen? Oder hält es mich warm in kalten Winternächten? Wenn nein, dann brauche ich es nicht“ antwortet sie mit hämischem Unterton in der Stimme. Zu ihrer Linken schüttelt einer der Arbeiter missbilligend den Kopf und wendet sich zu seinem Gefährten, um ihm mit gesenkter Stimme einige Worte zuzuraunen. „Was?“ faucht Norien und tritt einen Schritt auf den Mann zu. „Es zeug nicht von gutem Benehmen, über jemanden hinter dessen Rücken zu reden“, spricht sie weiter, wobei sie das Wort `Benehmen´ überaus spöttisch betont. In den Gesichtszügen des Fremden spiegeln sich Verwirrung und Empörung.
Bevor die Situation sich noch weiter zum Schlechten wenden kann und das Mädchen weitere Dreistigkeiten von sich gibt, greift Liam nach ihrem hageren Oberarm. Ohne den wütenden Blick zu beachten, den sie ihm entgegen schleudert, zieht er sie bestimmt aber nicht gewaltsam weiter den Weg entlang.
„Hexe“, schimpft er, vermag seine Belustigung allerdings nicht ganz zu verbergen. Er lässt sie los und betrachtet einige Herzschläge lang, wie sie vor sich hintrottet, die Finger nervös in die Ärmelsäume ihres Kleides gekrallt, den Blick ziellos gegen den Boden gerichtet. „Hör mir nun gut zu, ich will dir den Weg zum Kontor beschr…“ „Aber du kommst doch mit mir? Bitte, lass mich nicht allein mit diesen Bastarden“, fällt sie ihm ins Wort. Er atmet tief durch, ehe er erwidert: „Nun ist aber gut. Wenn sie dich hören… Es würde bloss unnötig Zeit und Geld kosten, dich zu begleiten, die Fährenfahrt ist schliesslich nich…“ Abermals wird er unterbrochen. „Ist mir völlig egal, ich werde ni…“ Doch auch sie bekommt keine Gelegenheit, den Satz zu beenden; ein scharfer Blick aus Liams sonst so warmen Augen genügt, um sie zum Verstummen zu bringen. „Norien, dies ist nicht der Zeitpunkt für Trotzereien. Juran wäre alles andere als erfreut, kehrten wir unverrichteter Dinge zurück. Im Augenblick bringst du mit deinem Verhalten nicht nur dich in eine missliche Lage.“ Diese Worte sitzen, auch wenn Liam nicht versteht weshalb. Das Mädchen senkt den Blick, offensichtlich ist ihr Widerstand fürs Erste gebrochen.
Nachdem er ihr erklärt hat, welchen Gassen sie folgen soll, sobald die Fährenfahrt überstanden ist, reicht er ihr für ebendiese eine Münze. „Vandor, der Fährenmann, wird ganz in der Nähe des Bootes sein. Wir sehen uns später.“ Mit diesen Worten dreht er sich um und lässt das Mädchen hinter sich zurück.
Einige Atemzüge lang spielt Norien mit dem Gedanken, seine Anweisung zu missachten, schliesslich ringt sie sich aber doch dazu durch, die letzten Schritte bis zum Ufer zurückzulegen. „Ist hier jemand?“, ruft sie, für den Moment völlig verunsichert.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 10:18 am

Vandor, vom 19. Mai 2011, um 21:21 Uhr

Ein Viertel des Brotes und der Wurst ist verzehrt. Er steht auf, als er in der Ferne zwei junge Menschen sieht, die in ein heftiges Gespräch vertieft sind. Er zuckt mit den Achseln, wundert sich kurz über das Jungvolk und springt auf die Fähre. Den Rest seiner Mahlzeit hat er mit einem Tuch umhüllt und verstaut es auf der Fähre beim Steuerruder in einer kleinen Holzkiste.
Als er sich wieder aufrichtet hört ein lautes Rufen. Er sieht sich einer jungen Frau gegenüber, eine der Personen, die er von Weitem gesehen hatte. Vandor nickt leicht grüssend, und richtet sich zu seiner vollen Größe auf. Aufmerksam mustert er die Frau mit den roten Haaren. Sie kommt ihm nicht bekannt vor. So fragt er gleich nach ihrem Wunsch und vermutet das Naheliegendste.
"Wollt Ihr auf die andere Seite?"
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BeitragThema: vom 21. Mai 2011, um 18:43 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 10:19 am

"Auf die andere Seite?!" Fast schon entsetzt schaut Norien aus grossen Augen zu dem Mann auf (der sie um mehr als einen Kopf überragt).
Ihr Grossvater, der nachwievor in Eriador lebt, ist nie müde geworden, seinen Enkeln und Enkelinnen Geschichten zu erzählen und Schauermärchen zu erfinden. Die Sage vom Fährenmann, der die Verstorbenen ins Reich der Toten hinüber geleitete, entstammt allerdings nicht aus dem phantasievollen Kopf des Alten, sondern ist in dem Dorf, das Norien bis vor kurzem ihre Heimat genannt hat, allseits bekannt. Manch Abergläubischer lässt sich sogar dazu hinreissen, Dahingeschiedenen Münzen auf die geschlossenen Augen zu legen; eine Bezahlung für den Fährmann.
Das Mädchen versucht, diese albernen Gedanken abzuschütteln und versichert sich mit einem prüfenden Blick, dass der Mann vor ihr wahrlich nicht ausschaut wie der Gevatter.
"Achso, ich ähm... Ja, ich möchte auf die Insel", murmelt sie und lässt ihren Blick noch einen Atemzug lang auf den freundlich braunen Augen ihres Gegenübers ruhen, ehe sie einmal mehr das Boot mustert. Sie ist alles andere als eine gute Schwimmerin, und ihr Leben einigen Holzbrettern anzuvertrauen behagt ihr nicht. Um kein unangenehmes Schweigen zu provozieren und das Unangenehme hinter sich zu bringen, streckt sie dem Mann die Münze hin, welche Liam ihr zuvor überreicht hat. Welchen Wert das Stück Metall in ihrer knochigen Hand hat, weiss sie nicht. Dass es aber zumindest noch für eine weitere Schifffahrt reichen muss -nämlich zurück zum Festland-, ist ihr bewusst.

-----> das Kontor
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 10:21 am

Vandor, vom 22. Mai 2011, um 20:00 Uhr

Verwundert sieht der Fährmann die junge Frau an, als sie ihn erschrocken ansieht. Er streicht sich nachdenklich über das Kinn, zuckt dann leicht mit den Schultern und nimmt die Münze an, die die Frau ihm entgegenhält.
"Nun, dann seid Ihr bei mir genau richtig, junge Frau."
Freundlich nickt er ihr zu, steckt die Münze ein, und sucht in seiner Hosentasche nach dem Rückgeld, das er ihr aushändigt.
"Mein Name ist Vandor und ich bringe Euch sicher und trockenen Fusses auf die Insel."
Zwei weitere Reisende stellen sich ein, die, schwer bepackt mit Reisig, auf die Fähre springen. Vandor begrüßt die beiden erkennend, tauscht ein paar freundliche Worte aus und Münzen wechseln den Besitzer.
Vandor löst den Knoten des dicken Seils, das die Fähre am Holzsteg festgehalten hat und beginnt sein Tagwerk.
Der Fluss ist ruhig und es braucht nicht lange, bis die Fähre die Insel erreicht. Er wirft einem Jungen das Seil zu, der es an einem Polder festzurrt, und wartet, bis die Reisenden die Fähre verlassen haben.

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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:00 pm

das Kontor, vom 24. Mai 2011 20:26 Uhr

<----- Ostufer

Froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu spüren (wenn die Fährenfahrt auch nicht halb so schlimm gewesen ist, wie das Mädchen fürchtete; keine Übelkeit, keine niederträchtigen Gondoraner, die versuchen könnten, einen von den sicheren Holzbrettern zu schubsen und auch kein sagenumwobener Fährenmann, dessen Ziel das Reich der Toten ist), versucht Norien, den Strassen und Gassen zu folgen, die sie zum Kontor führen sollen. Die Menschen, Tiere und Häuser, die dabei durch ihr Sichtfeld streifen, nimmt sie kaum wahr, zu sehr ist sie damit beschäftigt nach Worten zu suchen, die einem Kontor-Oberhaupt gegenüber angemessen scheinen.
Schneller als erhofft trifft sie auf ein Bauwerk, das Liams Beschreibung entspricht: ein grosser -um nicht zu sagen gigantischer- Klotz, dessen obere Stockwerke überhängend sind, was einen ungewohnten Anblick bietet. Mehr noch ist Norien aber von der Statue beeindruckt, die vor dem Gebäude positioniert wurde. Den Mann, der sie darstellt, erkennt das Mädchen nicht. Einige Herzschläge lang verweilt sie, um das Steingesicht zu betrachten. Recht hübsch, wenn man ihm seine Strenge nehmen könnte. „Guck doch nicht so grimmig“, raunt sie ihm zu, während sie langsam auf eine halb geöffnete Türe zusteuert, die Eintritt in die Räumlichkeiten der unterste Etage bietet. Der Geruch frischer Erde drängt in ihre Nase, umso intensiver, je näher sie kommt. Aufsteigende Nervosität lässt die Schweisströpfchen, die sich bereits zuvor in ihrem Nacken und zwischen ihren Schulterblättern gebildet haben sich vervielfachen. Begleitet von einem überaus unangenehmen Kitzeln bahnen einige davon sich einen Weg über den Rücken des Mädchens herab; die rauen Leinenfasern des Kleides liegen nicht dicht genug an, um sie aufzusaugen.
Norien streckt den Kopf ein Stück weit durch die Türe. Sofort nimmt sie eine Gestalt war, die sich zwischen einigen Kisten umher bewegt. Ihre Augen, die sich noch nicht an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt haben, können aber keine Einzelheiten erkennen.
„Verzeihung?“, spricht sie zaghaft.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:01 pm

N'Gona, vom 25. Mai 2011, um 18:54 Uhr

Der Dunkelhäutige vertreibt eine der lästigen Mücken, die um seine kahlen Schädel schwirren. Ganz besonders nachts wird er von ihnen gepiesackt, sie scheinen besonders sein Blut zu lieben. Eine leichtsinnige Mücke hat sich auf seinen nackten Oberarm gemütlich gemacht, und büsst es mit dem... Tode. Wohlgefällig wischt er die Reste des Attentäters von seiner Haut und kümmert sich um die Einlagerung von Kisten, die laut Ladeliste mit Alkoholitäten gefüllt sind. Er selbst ist nicht gerade ein Freund des trunkenmachenden Weines, aber die Weißgesichtigen hier auf der Insel lieben den Traubensaft. Ächzend wird das schwere Fass auf ein anderes gestellt, als er eine zarte Stimme hinter sich hört. Er dreht sich um, wischt mit dem Arm den Schweiss von der Stirn und sucht die Inhaberin der Stimme.
"Ja, bitte..."
Höflich verneigt sich N'Gona.
"Womit kann ich Euch helfen?"
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BeitragThema: vom 25. Mai 2011, um 20:32 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:03 pm

"Ich... ich suche nach dem..." Mit hilfloser Gestikulierung versucht Norien, das Wort, welches ihr für den Augenblick entfallen ist, zu erklären. "...Kontormeister", fällt ihr schliesslich ein.
Der Raum gewinnt in ihren Augen langsam an Helligkeit und Schärfe, doch die Haut des Mannes ihr gegenüber bleibt weiterhin nahezu schwarz. Nie zuvor hat Norien jemanden mit derart fremdländischem Aussehen getroffen. Ein wenig Misstrauen steigt in ihr auf, die Neugier ist allerdings stärker. "Ihr stammt aus dem Süden, richtig?", erkundigt sie sich, immer noch mit eher unsicherer Stimme, die nun aber einen unüberhörbar interessierten Unterton hat.
Als Noriens Blick über die Stapel von Kisten wandert, die ihrer Vermutung nach voller Lebensmittel sind, wird sie sich des Hungers bewusst, der in ihrem Magen wütet. Es war eine schlechte Idee, frühzeitig vom Esstisch aufzustehen. Und das nur wegen den ewigen Streitigkeiten... Eine ihrer Hände legt sich zwischen den deutliche spürbaren Rippenbögen auf den Bauch, als könnte sie sich das Gefühl der Leere darin lindern.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:05 pm

N'Gona, vom 26. Mai 2011, um 11:46 Uhr

Ein langer Blick folgt den Worten Noriens, als N'Gona hört das sie nach dem Kontormeister verlangt. Kurz zuckt ein mitleidiges Schmunzeln über seine Lippen. Sprich lieber nicht mit dem Kontormeister, weißes Mädchen. Wohlmöglich frisst er Dich mit Haut und Haaren auf. N'Gona räuspert sich und geht ein paar Schritte auf die Frau zu. "Der Kontormeister ist ein vielbeschäftigter Mann. Aber vielleicht kann ich Euch weiterhelfen? Mein Name ist N'Gona und ich bin hier der Vorarbeiter." Weiterhin mustert er die Frau und bemerkt ihren ausgehungerten Blick. Sie wird doch nicht zum Betteln gekommen sein? N'Gona legt den Kopf schief. Dann lass Dich lieber nicht beim Kontormeister blicken, Mädchen. Leander hasst Bettler und Gesindel dieser Art. Und würde es mich ebenso spüren lassen. Aber N'Gona ist ein friedliebender Mann und so wartet er erstmal ab, bevor er die Frau wieder wegschickt. Zudem verwundert ihn ihre nächste Frage. Er weiß, sein Anblick hier auf der Insel ist ein seltener. "Ähm ja," antwortet er kurzangebunden. Er spricht nicht gerne von seiner Heimat, mt der Schmerz und Sehnsucht verbindet.
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BeitragThema: vom 26. Mai 2011, um 18:13 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:07 pm

Norien fühlt sich klein und unbedeutend während sie kurz darüber nachdenkt, wie sie dem dunkelhäutigen Mann ein möglichst vorteilhaftes Bild von sich geben kann. "Mein Anliegen ist... Ich suche nach einer Anstellung als Botin." Sie strafft die Schultern ein wenig und versucht, möglichst aufrecht dazustehen. "Ich könnte ein Pferd meines Onkels leihen und somit in kurzer Zeit Nachrichten überbringen. Ausserdem habe ich ein gutes Gedächtnis", fährt sie mit weicher Stimme fort. Ihr Nachzüge wie etwa fehlende Schreib- und Lesekenntnisse sowie ein nur beschränkte Ahnung vom Reiten verschweigt sie fürs Erste.
Die Frage, weshalb der Mann seine Heimat verlassen hat, liegt Norien auf der Zunge, doch sie versucht, sie herunterzuschlucken. Die knappe Antwort ihres Gegenübers zeigt ihr deutlich genug, dass er nicht über seine Heimat sprechen möchte - zumindest nicht mir ihr, einer Fremden. Nur ein Nicken und ein fast schon freundliches Lächeln ihrerseits quitieren seine Worte.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:10 pm

vom 26. Mai 2011, um 22:53 Uhr

N'Gona schaut die junge Frau erstaunt an. "Eine Botin?" Sein Blick wird eindringlicher. "Hm." Sein Daumen fährt nachdenklich über seine Lippen. "Für diese Angelegenheit brauchen wir den Kontormeister vorerst nicht behelligen. Ich habe durchaus seine Erlaubnis, diesbezügliche Entscheidungen zu treffen." N'Gona geht ein paar Schritte, bis er an einem runden Tisch mit drei Hockern stehen bleibt und sich hinsetzt. "Erzählt mir von Euch. Wo habt Ihr bisher gearbeitet? Habt Ihr Erfahrung als Botin?" Während N'Gona fragt, füllt er zwei Becher mit Wasser aus einem Tonkrug und deutet auf den zweiten Hocker. "Setzt Euch bitte und verzeiht meine vielen Fragen. Der Posten als Bote ist eine Vetrauensposition und ihr würdet im Namen des Kontors handeln." N'Gona bleibt wie immer höflich. "Wo kommt Ihr her und vor allem, habt Ihr auch einen Namen?" N'Gona lächelt sie bei der letzten Frage verschmitzt an.
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BeitragThema: vom 27. Mai 2011, um 11:50 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:11 pm

Nach kurzem Zögern überwindet Norien die paar Schritte zum Tisch und lässt sich gegenüber des Dunkelhäutigen auf den Hocker nieder. Ihre Körperhaltung verrät Anspannung und obschon der Mann ihr keineswegs unsympathisch erscheint, ist sein durchdringender Blick ihr unangenehm. Den Becher nimmt sie gerne entgegen (unhöflicherweise, wie ihr aber nicht auffällt, greift sie dannach, ehe der Mann ihn ihr reicht), und bevor sie zu sprechen beginnt, lässt sie dessen gesamten Inhalt ihre Kehle hinunterfliessen.
"Habt vielen Dank", ergreift sie schliesslich das Wort, die Finger weiterhin um den Becher geklammert. "Mein Name ist Norien. Ich stamme aus dem nordwestlichen Eriador, weit weg von hier. Dort lebte ich bis vor kurzem auf dem Hof meiner Eltern und habe allerlei anfällige Arbeiten erledigt. Erfahrung als Botin habe ich aber keine." Sie kann nicht verhindern, dass ihre eher leise Stimme einen schmerzlichen Unterton annimmt, als sie auf ihre Heimat zu sprechen kommt. Ihre Augen suchen für einen Atemzug lang diejenigen ihres Gegenübers, bevor sie ziellos zu Boden schaut.
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BeitragThema: das Einstellungsgespräch, vom 29. Mai 2011, um 23:45 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:13 pm

N'Gona bemerkt ihre Nervosität, als Norien erklärt, dass sie keine Erfahrung als Botin hat. Zumindest nimmt N'Gona es an, dass sie nervös ist, bedeutet Arbeit auch Brot auf den Tisch und ein warmes Bett. Der Dunkelhäutige schätzt die Frau nicht als wohlhabend ein, vielmehr hat er den Eindruck, dass sie ausgehungert ist. Aber zuviel Mildtätigkeit will ihr N'Gona nicht zukommen lassen. Der Kontormeister schätzt dieses Gebaren nicht und hat N'Gona oft schon Leichtgläubigkeit auf Menschen vorgeworfen.
"Wenn Ihr noch keine Erfahrung als Botin habt, Frau Norien, warum glaubt Ihr, dass Ihr diese Arbeit das Richtige für Euch ist? Und wie sieht es mit Euren Schreib- und Lesefertigkeiten aus?"
N'Gona trinkt einen Schluck Wasser. Es ist keine Schande, nicht Schreiben und Lesen zu können, das ist sich N'Gona durchaus bewusst, aber es ist sehr von Vorteil sein, wenn Dokumente mit dem Schiff kommen, auf dem ein Empfänger steht und er selbst nicht anwesend ist, um ihr zu erklären, wer die Botschaft bekommen soll. Was aber für N'Gona kein Hinderungsgrund darstellt. Zur Zeit hat Kynakor die Botengänge übernommen, der des Schreibens garnicht und des Lesens sehr sehr mäßig mächtig ist. Zudem fehlt diese Arbeitskraft im Lager. So wäre ein neuer Bote durchaus in N'Gonas Interesse.
Gespannt wartet N'Gona auf die Antwortens seines Gegenübers.
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BeitragThema: vom 30. Mai 2011, um 18:35 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:15 pm

Am liebsten würde Norien ihre Stirn gegen die Tischplatte hauen, so entmutigt und vergrämt ist sie. Nicht die geringste Spur von Bestätigung ist dem Gesicht des Mannes zu entnehmen, und seine Fragen lassen nahezu alle Hoffnung aus dem Mädchen entweichen. Über das 'Frau Norien' lacht sie kurz und freudlos.
"Ich kann ein klein wenig lesen und zählen", antwortet sie; nicht unbedingt eine Lüge, aber doch eine hochgradige Übertreibung in Anbetracht der Tatsache, dass sie nur 7 Buchstaben und die ersten drei Zahlen kennt. Bei Illuvatar, er möge mich jetzt bloss nicht dazu auffordern, ihm etwas vorzulesen... Die Hände immer noch um den Becher gekrallt überlegt sie, wie sie ihr Gegenüber von sich überzeugen kann. "Nun, ich... Ich würde niemals Euer Vertrauen missbrauchen." Dummkopf, das kann jeder behaupten, scheltet sie sich selbst, kaum dass die Worte ihr über die Lippen gekommen sind.
"Zudem wäre ich schon mit einem Kleinstlohn zufrieden." Denn grundsätzlich ist ihr egal, wieviel Geld sie nach Hause bringt - abgeben muss sie es ohnehin. Doch eine Anstellung auf der Insel, so fällt ihr jetzt erst richtig auf, würde ihr einen anderen wichtigen Vorteil verschaffen: Sie könnte ihrem Onkel und dessen ganzer Familie (und damit verbunden einer Menge Streitigkeiten) aus dem Weg gehen.
Norien atmet tief durch, ehe sie mit gewillter Stimme anfügt: "Bitte, Herr, lasst es mich versuchen. Ich möchte Euch zeigen, dass ich zu Eurer Zufriedenstellung arbeiten kann."
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BeitragThema: vom 31. Mai 2011, um 14:24 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:17 pm

Nach einem überlegenden Zögern nickt N'Gona der Frau zu. Die letzten Aussagen Noriens hat dem Dunkelhäutigen positiv gestimmt , scheint sie doch von der Wichtigkeit und der Vertrauensstellung eines Boten für das Kontor überzeugt zu sein. Und N'Gona will es auf einen Versuch ankommen lassen. So kann er die Einstellung Noriens als Botin auch beim Kontormeister gegenüber vertreten.
"Mein Vorschlag, Frau Norien. Ihr werdet ein paar Botengänge für das Kontor übernehmen. Heute ist ein Schiff angekommen. Der Kapitän hat mir heute morgen einen Jutesack übergeben, der einige Botschaften für die Bewohner der Insel enthält. Dokumente, Papiere und drei kleine Pakete."
N'Gona steht auf und begibt sich hinter seinen Tresen. Er kramt in einem Sack, sichtet den Inhalt und hält schließlich ein dreimal gefaltetes Papier in der Hand. Ein kleines dünnes Seil, dass durch die Ecken gestossen und verknotet ist, verhindert das unabsichtliche Öffnen des Dokuments.
"Ich habe hier eine Botschaft für den Schreiner der Insel. Lir Orell heißt er. Geht zur Schreinerei und übergebt ihm dieses Dokument." Mit wenigen Worten beschreibt N'Gona den Weg zur Schreinerei.
Übergebt es ihm bitte persönlich. Sollte er nicht anwesend sein, bringt das Dokument zurück, und wir versuchen es morgen ein weiteres Mal."
Streng sieht er dabei Norien an.
"Später, wenn ihr mehr Erfahrung als Bote sammeln konntet, und Ihr das Kontor und auch mich davon überzeugt habt, dass Ihr Eure Arbeit gewissenhaft ausführt, werdet Ihr selbstständiger arbeiten können und ich werde Euch einen eigenen Arbeitsbereich hier im Lager zuweisen."
N'Gona überreicht der jungen Frau das Dokument.
"Enttäuscht mich nicht!"
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BeitragThema: vom 01. Juni 2011, um 18:12 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:20 pm

"Nein, seid versichert, ich werde Euch nicht enttäuschen", antwortet sie und nimmt das Papier entgegen, zieht es ihm geradezu aus der Hand, so sehr ist sie von plötzlichem Eifer gepackt.
"Ich bin bald wieder da", verabschiedet sie sich und tritt hinaus auf den Pflasterstein, der das Kontor umgibt. Kurz versucht sie abzuschätzen, ob sie das Papier öffnen und nach eingehender Betrachtung wieder mit der Schnur verschliessen könnte, doch sogleich wird ihr bewusst, dass ihr dies garnichts nützen würde, denn entziffern konnte die Zeichen, mit denen es wahrscheinlich bekritzelt war ohnehin nicht.
So macht sie sich auf den Weg zur Schreinerei.

-----> Die Plätze und Straßen Tol Banreds
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:25 pm

auf den Straßen, vom 01. Juni 2011, um 18:16 Uhr

<----- Kontor

Fast schon unwillkürlich schreiten Noriens Beine immer weiter und schneller aus, bis das Mädchen schliesslich leichtfüssig die Gassen entlangrennt. Seit langem verspürt sie zum ersten Mal wieder Motivation, etwas richtig zu machen. Wie zuvor nimmt sie auch jetzt kaum wahr, was für Gebäude und Lebewesen ihren Weg kreuzen, zu sehr konzentriert sie sich darauf, bloss nirgendwo falsch abzubiegen. Nach kurzer Zeit, dafür aber reichlich ausser Atem, sieht sie sich einem Gebäude gegenüber, das ganz offensichtlich die Schreinerei sein muss.

-----> Ostviertel 4 (Schreinerei und Drechslerei Orell)



EG - Schreinerei und Drechslerei Orell
vom 01. Juni 2011, um 16:47 Uhr


<----- Die Plätze und Straßen Tol Banreds

Als Norien die letzten Schritte überwunden hat, die sie noch von ihrem vermeindlichen Ziel trennen, hebt sie ihre linke Hand (in der Rechten hält sie das Papier fest, seit der Dunkelhäutige es ihr gegeben hat) und klopft an die Türe... und wartet... und wartet. Zögerlich streckt sie die Finger nach der Klinke aus und drückt diese nach unten, doch es nützt nichts; das Haus ist verschlossen. Ein wenig Unsicherheit kehrt zurück, doch sie klopft erneut, diesmal lauter, so fest, dass ihre Fingerknöchel schmerzen. Immer noch nichts... "Ist hier jemand?", fragt sie laut, doch wie zu erwarten erhält sie keine Antwort.
Resigniert lässt sie die Schultern sinken. Ihr erster Auftrag, und schon der scheint zum Scheitern verurteilt. Wie ihre Gedanken zurück zu dem Dunkelhäutigen schweifen, erinnert sie sich an dessen Worte: 'Enttäusch mich nicht!' Verzweifelt hämmert das Mädchen ein letztes Mal gegen die Türe. Dann macht sie sich daran, das Haus zu umrunden, getrieben von der Hoffnung, der Schreiner könnte sich im Hinterhof aufhalten. Weit kommt sie allerdings nicht, denn aus den Nesseln und Dornenranken, die ihre Waden peinigen, wird bald ein dichtes Gestrüpp. Missmutig will das Mädchen versuchen, das Gebäude von der andern Seite zu umrunden, als sie unweit hinter sich ein Rufen vernimmt.
"He, du da, wonach suchst du denn?" Noriens Augen finden nach einigem suchen die Sprecherin, eine ältere Frau, die halb von einem Beerenstrauch verdeckt in einem Garten herumwerkelt. Das Mädchen tritt einige Schritte näher, um nicht schreien zu müssen. Dabei erkennt sie, dass der Garten von immenser Grösse ist und sich dahinter ein überaus eigenartiges Bauwerk befindet. Rasch lenkt sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Frau. "Ich suche nach Lir Obe.. Ofe... O..."
"Lir Orell? Den habe ich vor Kurzem weggehen sehen. Zum geneigten Humpen wollte er." Der Blick der Alten wandert mitleidig zu den Knöcheln Noriens und der Handbreite ihrer Unterschenkel, die nicht von dem Kleid bedeckt wird. Die Haut ist an diesen Stellen über und über von kleinen Kratzern bedeckt, viele davon stammen von gerade eben. Das Mädchen selbst schenkt den kleinen Wunden keine Beachtung. "Und wo... Wo finde ich diesen geneigten Humpen?", erkundigt sie sich. "Ach das ist ganz einfach. Geh in diese Richtung" -der ausgestreckte Zeigefinger der Frau deutete nach Norden- "sobald die Strasse endet, wende dich nach rechts, nimm anschliessend die erste Abzweigung nach links, dann kannst du es garnicht verfehlen."
"Habt vielen Dank!", erwidert Norien und eilt raschen Schrittes los.

----->  Die Plätze und Straßen Tol Banreds



auf den Straßen, vom 01. Juni 2011, um 19:22 Uhr

<----- Ostviertel 4 (Schreinerei und Drechslerei Orell)

Im Eiltempo biegt Norien in die Strasse ein, die das Nord- vom Ostviertel trennt. Erst dort gibt sie dem Brennen ihrer Oberschenkelmuskeln nach und verlangsamt ihre Schritte ein wenig. Als sie vor der Türe eines Wohnhauses zwei Körbe erblickt, die mit orangefarbenen, runden Dingen gefüllt sind, bleibt sie abrupt stehen, ehe sie näher tritt. Sorgfältig überprüft sie, ob keiner in der Nähe ist, der ihr zuschaut, dann greift sie nach einem der Objekte und hält es sich unter die Nase. Wunderbar süss und zugleich säuerlich riecht es, bestimmt handelt es sich um eine fremdartige Obstsorte. Ohne gross nachzudenken, lässt Norien die orange Kugel in die Seitenrasche ihres Kleides fallen und macht sich rasch aus dem Staub.
Erst als sie nach Norden abgebogen und das Haus mit den beiden Körben längst ihrem Blickfeld entwichen ist, zieht sie die Frucht wieder hervor. Hätte der Magen des Mädchens eine eigene Stimme, so würde er sie jetzt darum anflehen, in das süss richende Etwas hineinzubeissen. Doch auch so dauert es nicht lange, bis das Mädchen ihre Zähne in die Haut der Frucht vergräbt.
Der Geschmack, der ihren Mund erfüllt, ist nicht süss, sondern bitter. Rasch spuck Norien zu Boden. Was bitter ist, so hat sie gelernt, ist meist giftig. Finster beäugt sie die Frucht in ihrer Linken erneut. Dort, wo ihre Zähne ein Stückchen herausgerissen haben, ist nun etwas Weisses zu sehen, vielleicht eine zweite Haut oder das Fruchtfleisch. "Teufelei", schimpft das Mädchen leise, während sie die Frucht wieder in ihrer Tasche verschwinden lässt und ihren Weg fortsetzt.

-----> Zur Festwiese 4 (Taverne 'Zum geneigten Humpen')


Zuletzt von Admin am Mi Jul 03, 2024 10:31 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:30 pm

zum Geneigten Humpen
vom 01. Juni 2011, um 17:46 Uhr


-----> Die Plätze und Straßen Tol Banreds


Der Biergeruch und die stickige Hitze, die Norien aus der halbgeöffneten Tavernentüre entgegenströmen, sind so überwältigend, dass Norien am liebsten rechtsumkehrt gemacht hätte; doch sie zwingt sich, einzutreten und den Blick über die Gäste wandern zu lassen. Dem bellenden Lachen und den lauten, teilweise lallenden Stimmen zufolge sind einige bereits in einem lustigen Zustand.
Das Mädchen wendet sich zwei Herren zu, deren Tisch dicht zu ihrer Linken steht und die einen einigermassen denkfähigen Eindruck machen. "Verzeiht... Könnt ihr mir sagen, wo ich Lir Orell finde?", erkundigt sie sich. Die beiden verneinen, so tritt Norien zum nächsten Tisch, der bereits etlichen leeren Bierkrügen als Ablagefläche dient. "Verzeiht...", setzt sie wieder an, verstummt jedoch, als sie merkt, wie der Mann vor ihr unverhohlen auf ihr Dekoltee starrt und lachend seinen Freund anstösst um ihm zu deuten, welch Aussicht sich ihnen bietet (und das obschon Noriens Kleid nicht allzu freizügig ist). "Widerlinge... Elende Trunkenbolde", zischt Norien ihnen zu und fühlt sich mehr als nur unbehaglich. Rasch wendet sie sich ab. Ihre Beine zittern, teils von der Anstrengung des zurückliegenden Sprints, teils von der Anspannung, die sie hier immer mehr erfasst.
Die nächsten Personen, die sie ins Visier fasst, machen wiederum einen anständigen Eindruck. Das Mädchen verharrt einige Herzschläge lang und räuspert sich leise in der Hoffnung, zumindest einen Hauch von Aufmerksamkeit zu erhaschen. "Ich bin auf der Suche nach Lir Orell...", erklärt sie, ein wenig scheu, weil sie nicht gerne vor mehreren Personen spricht. Noch während diese Worte ihren Mund verlassen, nimmt ihre feine Nase einen unverkennbaren Geruch wahr, den süssen, warmen Duft frisch geschlagenen Holzes. Zwar ist er nur sehr schwach, da die üblichen Schenkengerüche ihn überdecken, doch er stimmt Norien zuversichtlich. Wenn sie sich nicht irrt, befindet sich der gesuchte Schreiner ganz in der Nähe.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:33 pm

Lir Orell mit Tûrin und Norien am Tisch, etwas abseits
(vom 02. Juni 2011, um 12:59 Uhr)


Aus dem Augenwinkel heraus nimmt Lir eine junge Frau war, die sich von Tisch zu Tisch zu fragen scheint. Fast tut sie dem Rohir etwas leid, als sie an den Tisch mit den beiden bereits reichlich angetrunkenen Männern tritt. Bisher waren Lir die beiden Trunkenbolde noch gar nicht aufgefallen, doch sie müssen bereits  einige Humpen geleert haben. Und das schon so früh am morgen … Der Blonde schüttelt ungläubig den Kopf. Schämen sollten sie sich …

Der Rohir wendet sich wieder seinem Gegenüber zu, hofft er doch, doch noch mehr über einen anständigen Fischfang in Erfahrung zu bringen. Teran kommt jedoch nicht mehr groß zum Antworten, steht die junge Frau nun doch plötzlich vor ihrem Tisch.
Lir nimmt das junge Ding etwas genauer in Augenschein. Etwas dünn scheint sie unter dem einfachen Kleid zu sein, aber das fällt ihm nicht so sehr auf wie der bemitleidenswerte Zustand ihrer Haare. Wären diese etwas besser gepflegt wäre die junge Frau Lir als wesentlich ansehnlicher erschienen als sie es nun tut.

„Nun, ihr habt ihn gefunden,“ meint Lir mit einem höflichen Lächeln um das junge Ding nicht noch mehr zu verschrecken als sie es eh schon zu sein schein. Was sie wohl von mir will … Jetzt erst fällt ihm der Brief in ihren Händen auf. Der wird wahrscheinlich für mich sein … Leichtes Unwohlsein beschleicht den Rohir, erwartet er doch keine Nachrichten von irgendjemandem; was wiederum darauf schließen lässt das es sich bei dieser um eine schlechte handeln wird.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:38 pm

Tûrins Aussehen ist verändert. Er trägt einen leichten Vollbart und seine Haare sind zu einem Zopf gebunden. Er sitzt mit Lir Orell am Tisch. (vom 03. Juni 2011, um 11:38 Uhr)

Tûrin bemerkt, dass er sich wohl ein wenig in diese Fischergeschichte reingeredet hat und Lir, der offensichtlich einen aufmerksamen Verstand hat, findet die Geschichte des Dúnedains etwas merkwürdig. Tûrin will sich gerade etwas einfallen lassen seine Erzählung ins rechte Licht zu rücken und um Zeit zu schänden nimmt er einen Schluck Bier und isst seine Mahlzeit leer.
Plötzlich fällt ihm ein Mädchen auf, vielleicht um die Zwanzig Sommer alt, eher noch jünger.
Sie scheint auf der Suche nach jemanden oder etwas zu sein und fragt sich von Tisch zu Tisch bis sie bei Lir und Ihm steht.

So aus der Nähe sieht sie etwas ungepflegt aus doch Tûrin denkt bei sich, dass sie durchaus hübsch anzusehen wäre, gewaschen und in einem neuen Kleid. Die Frau erinnert ihn ein wenig an jene aus seiner Heimat im Norden, nur Ihre Haare sind etwas dunkler.

Es scheint als habe sie gefunden was sie sucht. Denn sie fragt nach Lir Orell und scheint ein wenig aufgebracht zu sein. Gespannt beobachtet Tûrin die Szenerie.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:40 pm

Norien, vom 03. Juni 2011, um 12:43 Uhr

Ein unschuldiges Strahlen breitet sich in Noriens Gesicht aus, als der blonde Mann am Tisch sich als Lir Orell zu erkennen gibt. Während sie ihn kurz betrachtet, nehmen ihre Züge allerdings bald wieder einen ernsten Ausdruck an. Der Schreiner wirkt sehr gepflegt, gepflegter jedenfalls als die Menschen, mit denen Norien normalerweise Umgang hat. Das unangenehme Gefühl, in seinen Augen wie Gesindel zu wirken, erfüllt das Mädchen, und rasch streckt sie ihm das gefaltete Papier entgegen.

"Ich überbringe Euch eine Nachricht, die heute morgen im Kontor eintraf", teilt sie ihm mit, gerade laut genug, dass ihre Stimme nicht gänzlich von den umgebenden Geräuschen übertönt wird. Ihr Blick streift kurz auf ihre Hand und leichte Schamesröte steigt ihr ins Gesicht als ihr bewusst wird, dass ihre Finger wohl mehr Schönheitsmakel aufweisen, als es Gäste in dieser Taverne gibt. Von Schwielen über Kratzer bis hin zu den Fingernägeln, die teils abgebrochen, teils mutwillig abgenagt sind.

Sobald sie das Papier übergeben hat, tritt sie einen Schritt zurück, sodass sie sich mit dem Rücken leicht gegen die Wand hinter sich lehnen kann und wartet, unsicher darüber, ob ihre Aufgabe nun erfüllt ist oder der Schreiner ihr direkt eine Antwort mitgeben will.
Etwas unbehaglich verlagert sie ihr Gewicht auf das andere Bein, ehe ihr Blick auf den Mann fällt, der zusammen mit Lir an dem Tisch sitzt. Auch er scheint nicht der Unterschicht zu entstammen. Mit leicht gesenktem Kopf sucht Norien für einige Atemzüge lang nach dem Blick seiner schön blauen Augen.


Zuletzt von Admin am Mi Jul 03, 2024 10:32 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: vom 03. Juni 2011, um 16:51 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:42 pm

Lir nimmt das Papier entgegen und hält es kurz in den Händen. Am Kontor angekommen ist es, dann kann es zumindest nicht von Leander persönlich sein … Zumindest ein kleiner Lichtblick, der dem Rohir bleibt. Doch wenn die Nachricht nicht vom Kontor kommt, dann ist sie sehr wahrscheinlich aus Rohan was auch nicht unbedingt besseres bedeutet muss. Da er wenig Lust verspürt einen Brief seiner Frau mitten in der Taverne zu lesen und ihm zudem bereits gewissen Vorahnungen bezüglich eines Briefs seiner Eltern beschleichen verstaut Lir die Nachricht nach kurzem Zögern in seinem Hemd.

„Habt Dank,“ wendet er sich an die junge Frau während er in seinem Beutel nach der passenden Entlohnung für sie sucht. „Dann hat euch Milanus Leander als Botin des Kontors eingestellt,“ schlussfolgert er aus ihren Worten. Für die schwere Arbeit im Kontor ist sie zu schmächtig, aber als Botin gerade recht. Wobei es Lir etwas verwundert, dass Leanders Wahl auf sie gefallen ist.
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BeitragThema: vom 04. Juni 2011, um 10:46 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:44 pm

Tûrin beobachtet das Geschehen interessiert. Irgendwie kommt ihm die Botin seltsam vor, so gar nicht wie jemand der wichtige Nachrichten überbringt. Das Mädchen kommt Tûrin vielmehr wie eine Bettlerin vor oder zumindest wie jemand aus armen Haushalt.

Schade um das hübsche Gesicht.

Es scheint auch nicht so, als hätte Lir Orell andere Gedanken, auch er scheint etwas verblüfft von der Überbringerin seiner Botschaft zu sein.
Dem Dúnedain fällt plötzlich auf, dass er seine guten Manieren ganz vergessen hat.

"Setzt euch doch, ihr scheint ja ganz außer Atmen zu sein, nehmt doch ein bisschen Obst zu euch bevor Ihr wieder zum Kontor geht," meint er und zeigt auf den freien Stuhl und schiebt die große Obstplatte dort hin.

"Dindal, ein Wasser,"ruft Tûrin so das der Wirth ihn hört.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 03, 2024 9:45 pm

Norien, vom 04. Juni 2011, um 11:56 Uhr

'Setzt EUCH'? Es dauert einen Augenblick, bis Norien merkt, dass nur sie mit diesen Worten gemeint ist. Eigenartig, wie sie mich hier alle in der Höflichkeitsform ansprechen.
Mit einem dankenden, etwas angespannten Lächeln nimmt das Mädchen Platz und wendet sich dem Schreiner zu. Der angenehme Holzgeruch ist nun deutlicher wahrnehmbar.
"Nein, der Mann, der mich eingestellt hat -eigentlich ist meine Einstellung noch garnicht definitiv-, heisst nicht Leander. Von seltsam dunkler Hautfarbe ist er, doch sein Name ist mir leider entfallen, verzeiht", antwortet sie.

Noriens Augen wandern weiter zu der Obstplatte. Einige Herzschläge lang ring sie mit sich, versucht herauszufinden, was stärker ist, ihr Hunger oder ihr Stolz; sie will nicht den Eindruck erwecken, als benötige sie Almosen.
Schliesslich kann sie den farbenfrohen Früchten nicht widerstehen. Zaghaft streckt sie die Hand aus und greift nach einem Stück Apfel und einigen Beeren. Langsam und bedächtig kaut sie die Leckereien, geniesst den süssen Geschmack. Sie hat nicht vor, noch ein zweites Mal zuzulangen, denn zumindest will sie den kläglichen Eindruck, den sie den beiden Männern wohl bietet, nicht noch verstärken.
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