Tol Banred im 4. Zeitalter
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Tol Banred im 4. Zeitalter

Geschichten aus dem Alltagsleben der Menschen von Dol Banred
 
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 die Ankunft

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BeitragThema: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 3:58 pm

der Nordhafen

< von Bord der 'Thurayya' kommend

Schon seit geraumer Zeit hat man sich in den Handelshäfen Gondors, wenn auch mit einiger Mühe, an den Anblick fremdländischer Schiffe gewöhnt. So beschwört die haradrische dawh, die auf ihrer Fahrt von Minas Tirith bis nach Ramlond am Ethir Harnen hier an der hölzernen Landungsbrücke festmacht, vielleicht neugierige Blicke herauf, jedoch kein aufgebrachtes Geschrei. Dennoch... laut wird es trotzdem um den Zweimaster. Und dies liegt weniger am Strom aus Matrosen, Arbeitern, Kaufleuten und Reisenden, der sich nun geschäftig über die Pier wälzt, als an den temperamentvollen Beschwerden des Schiffeigners. In jeder Form von seinem Übersetzer unterstützt, hält Zouhair Kader, der Kapitän der 'Thurayya', wild gestikulierend eine flammende Rede, in die er sich so weit hineinsteigert, dass er sein Hemd zerreißt und die braune Brust entblößt. Ganz gleich wie sehr der entgeisterte, hilflose Mann, der nur stellvertretend die Ladungspapiere prüfen sollte, ihn zu beschwichtigen versucht. Hat man so etwas schon gesehen? Ja. Halb so wild. Die Mannschaft kennt die leidenschaftlichen Ausbrüche ihres exzentrischen Kapitäns. Das ist nichts weiter als heiße Luft, die bald wieder verflogen sein wird; allerdings brennend heiße Luft aus den Wüsten des Südens...

Mitten durch das Gewühl schiebt sich auch der junge Pai samt seinem Karren. Eingekeilt zwischen Menschen, von denen ein jeder ein gewissen Maß an Rücksichtslosigkeit an den Tag legt um an sein Ziel zu kommen, wird er mit dem Strom der Leute in Richtung Pflasterstraße gepresst. Der Geruch von Schweiß und Brackwasser hängt zwischen den hochgewachsenen Leibern. „Bären“ schnappt er auf, als sich zwei grinsende Männer vorbei drängeln „Kader wollte Bären. Und was bekommt er? Bernstein! Heh, pass doch auf!“ Es wird geschubbst. Ein Hafenarbeiter, der die Menge entgegengesetzt des allgemeinen Flusses zerteilt wie ein gigantischer, menschlicher Pflug, verursacht unwilliges Murren. Aber anlegen wird sich mit ihm niemand, denn er sieht aus als könnte er yezé-Nüsse mit bloßen Händen knacken...
Auf festem Boden endlich angelangt, lässt sich Pai vom geschäftigen Treiben mitziehen bis der Untergrund ein Ausbrechen aus der Schlange nicht mit einsinkenden Wagenrädern bestraft. Ganz bleich vor Glück, Arm und Bein plötzlich schwammiges Mus, hält er es für ratsamer, erst einmal kräftig durchzuatmen und der Hektik zu entfliehen. Staunend nimmt er sich die Zeit den Hafen und das bunte Volk ins Auge zu fassen. Und er genießt dabei das pochende Gefühl, dass ihm die Aufregung beschert. Der Druck auf seiner Brust, die Hitze in den Wangen, das Kribbeln im Bauch... Gemischt mit einem kleinen, nicht zu leugnenden Tropfen Wehmut. Er denkt an seinen Großvater zurück: Ihm hätte das Schiff mit den auffälligen orangen Trapezsegeln sicherlich gefallen. Er hätte mit dem Kapitän gefachsimpelt, über das Missverständnis donnernd gelacht und den 'Riesenprankenkerl' tollkühn zum Wetttrinken herausgefordert. So ein Mann war Großvater Tao...

Nur kurz presst Pai die Lippen aufeinander und starrt auf seine Füße. Dann hebt sich der Blick wieder, schweift hinüber zu den Toren der Stadt, bereit und gewillt der Welt ins Gesicht zu lächeln. Er wird tun, was er tun muss. Er wird von vorn anfangen und es gut machen.
„Aye!“ ruft er aus, klatscht in die Hände und bringt den Karren mit Schwung erneut in Bewegung.
Erst einmal muss er sich um eine anständige Bleibe kümmern und etwas in den Bauch kriegen...

Ich hab es geschafft. Wir sind da.

> Straßen der Stadt
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BeitragThema: vom 09. Januar 2011, um 17:48 Uhr   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:00 pm

die Straßen der Stadt

< Nordhafen

Ein Jammer, noch ist nicht viel von der Ortschaft zu sehen. Das felsige Rückgrat der Insel im Norden, davor die Stadtmauer, Grünland, Weiden, vereinzelte Häuser... Und südwestlich der Wegbiege eine weitere Reihe von Gebäuden, hinter der sich die gewaltige Baumkrone des Tempels in den Himmel reckt. Aber schon jetzt weiß der Junge, dass dies keine Stadt wie Kenkou oder Szrel-Kain oder Minas Tirith ist. Ihr fehlt die liebliche Atmosphäre eines stetig laut summenden Bienenstocks. Die Reisenden zerstreuen sich. Die Geräusche vom Hafen verebben im Hintergrund. Und übrig bleibt nichts weiter als... Stille. Es ist beschaulich und sauber. Aber der Reiz, der wahre Zauber Dol Banreds bleibt ihm bisher verborgen.
Kaum zwanzig Schritt vom belebten Hafen entfernt, fühlt sich Pai bereits fremd. Aus seiner Heimat, ja selbst aus den ostländischen Wohnvierteln diverser Weststädte, ist er es gewohnt von Düften, Zier und verschiedensten Farben förmlich erschlagen zu werden. Es muss in Augen und Nase brennen, so heißt es. Davon ist hier keine Spur zu entdecken. Sogar der einzelne Mann dort vorn könnte höchst wahrscheinlich ganz einfach mit seiner Umgebung verschmelzen, wenn er reglos stehen bliebe. Da bleibt nur fraglich, warum die Einheimischen dann, trotz des vermutlichen Wunsches unauffällig zu sein, so laute, beeindruckende Stimmen besitzen.

Bemüht erste Kontakte zu knüpfen und gleichwohl die unangenehme Ruhe zu brechen, beschleunigt der Ostling seinen Schritt. Der Karren rumpelt hinterdrein. Es wäre doch gelacht wenn er – der mutige Pai Lao – nicht........
„UAH!“ Zu spät bemerkt er den stöbernden Hund. Ein großes, silbernes Tier, dessen durchdringend helle Augen jäh auf ihn gerichtet sind.
„Shush! Shush!“ versucht er ihn zu vertreiben und spürt die harte, hölzerne Kante des Karren in seinem Rücken. Er hat nichts gegen Hunde; wenn sie an einer Kette liegen oder so klein sind, dass man sich ihnen mit Tritten erwehren kann. Doch jeder vernünftige Mensch hält sich von frei laufenden Streunern über Kniehöhe lieber fern. Wo ein Hund ist, da sind bestimmt auch andere. Und Pai hat keine Lust sich gleich am ersten Tag seiner Anreise mit einem wilden Stadtrudel auseinanderzusetzen.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:02 pm

Calon, vom 09. Januar 2011, um 19:19 Uhr

"Daro, lass den Mann in Ruhe",
ruft Calon und pfeift dem Tier noch zusätzlich. Dieser Pfiff heißt eindeutig ablassen von was immer du auch gerade anrührst, anschnupperst oder ansiehst und komm her, das weiß Daro und er tut es auch. Sofort macht er kehrt und mit einem Bellen eilt er zu seinem Herrn, bremst nur knapp vor ihm ab und sieht heftig schwanzwedelnd zu Calon hoch.

"Guter Junge",
lobt ihn dieser und krault ihn hinterm Ohr. Dann aber macht Calon sich schon wieder auf den Weg zur Taverne. Dem Hund befiehlt er dabei:
"Bei Fuß!"
Und der Hund gehorcht auch darauf ohne zu zögern. Sieht nur gutmütig zu Calon hoch und dann nach vorne, seinen Schwanz leicht wedelnd. Selten sind sie in einem Dorf oder einer Siedlung, nie in einer richtigen Stadt. So kennt Daro den Umgang mit Menschen nur wenig, aber das macht nicht viel so lange sein Herr in der Nähe ist und Daro ist bislang noch nie weit von Calon fortgelaufen. Einzig bei der Jagd verlieren sie sich mitunter aus den Augen. Nun lenkt Calon, den Hund an der linken Seite, seine langsamen Schritte auf die Taverne zu.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:04 pm

Pai Lao, vom 09. Januar 2011, um 21:09 Uhr

Fassungslos reißt Pai die Augen auf. So etwas hat er wahrlich noch nicht miterlebt. Der Gondorer muss der Magie oder Beschwörung befähigt sein, dass er den Hund soeben in einen braven, pelzigen Gefolgsmann verwandelt hat. Das Tier versteht jedes Wort und gehorcht den Befehlen in zackiger, soldatischer Manier! Es scheint sogar fast als vergöttere es seinen Herrn, so wie es zu ihm aufschaut. Was ist das für ein Bann?
So ist die anfängliche Furcht, samt all ihren dunklen Ahnungen und übertriebenen Schreckensszenarien, schnell vergessen. Neugierde schießt stattdessen hervor. Ein heiterer, reiner Charakterzug, der sein Wesen maßgeblich bestimmt und verrät, wie jung an Jahren er noch ist.
„Große Herr, bitte warten.“ ruft er und beeilt sich, mit Calon aufzuschließen.

Sein begeistertes Glotzen - hin und her zwischen Jäger und Hund - mag schamlos und vielleicht sogar ein bisschen verstört wirken.
„Wie habt Ihr gemacht das? Ihr könnt mit die Hund sprechen!? Zuerst er rennt und dann klebt an Bein.“ Eine Hand, entbehrlich beim Halten des Karren, zeigt rasch auf jene Stelle, wo der Hund aus dem Gebüsch getreten ist, und deutet gleich darauf auf den Boden zu Calons Füßen. „Ist das Zauber. Seid Ihr Zauberer.“ Glühende Wissbegierde und Bewunderung klingt in seinen Worten mit.
Letzteres nicht nur wegen des gut ausgebildeten Begleiters. Es liegt am Bart. Pai beneidet jeden, der einen solch prächtigen Bartwuchs wie sein Großvater vorzuweisen hat. Umso mehr, da er sich, Dank der mütterlichen Linie seiner Familie, gewiss niemals damit wird schmücken können.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:13 pm

Calon, vom 10. Januar 2011, um 10:54 Uhr

Als er angerufen wird, sieht Calon sich erst um, stellt aber fest, dass sonst niemand hier ist, den der Fremde meinen könnte und so wendet er sich um und wartet tatsächlich, sein Hund vollzieht die Drehung mit ein paar kreisförmigen Tapsern und bleibt einfach an Calons Seite stehen. Dieser hebt nun seine Augenbrauen und muss schließlich lachen, als der Fremde ihn gar einen Zauberer nennt.

"Nein, guter Mann",
sagt er bald darauf ernst zu dem Fremden:
"Ich bin kein Zauberer. Und dass Daro so an meiner Seite steht ist folglich auch dein Zauber. Ich habe ihn bloß erzogen, als er noch ein Welpe war und später habe ich die Führung nicht abgegeben. So folgt er mir nun aufs Wort."
Calon sieht an Pai vorbei auf den Karren und erkundigt sich seinerseits interessiert:
"Was bringst du da mit?"
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:14 pm

Pai Lao, vom 10. Januar 2011, um 22:38 Uhr

Pais Blickkontakt reißt nicht ab, saugt sich nun an den Zügen seines Gegenüber fest und sieht ihm direkt ins Gesicht. Als dürfe er es nicht verpassen, wie Calon auf seine Worte hin reagiert. Einen Atemzug lang wartet er, dann ist die Barriere zwischen einander vollkommen unbekannten Menschen vorerst gebrochen. Eine Situation – jenes Abfallen des höflichen Ignorierens oder wie man es auch immer betiteln möge – die jedes Mal aufs Neue schön und aufregend ist. Ein breites, ehrliches Lächeln legt sich auf die Lippen des Ostlings und in seine Augen.
„Habt Ihr es gemacht wie mit eine gute Sohn.“ gluckst er fröhlich. „Sehr, sehr haarige Sohn. Aber trotzdem ich habe nie gesehen ein so kluge Hund. Der auch... äh, begreifen tut. Das Wort, nicht wahr?“ Vorsichtig beugt er sich Daro ein Stück weit entgegen. Nicht zu nah, denn so ganz geheuer kann ihm das Raubtier noch nicht sein. Besonders jetzt nicht, da er um dessen Fähigkeiten weiß.
„Entschuldige mich, schlauer Darou. Ich wusste nicht, dass du hast eine so besondere suô in dein Herz.“
Zufrieden mit der Tatsache, nun seiner Meinung nach mit dem Tier im Reinen zu sein, wiegt er den Kopf.

„Aye, das...“ Dem Jungen schwillt die Brust. Stolz klopft er auf die raschelnde Plane, unter der sich nur schwer Formen abzeichnen. Doch das da unter anderem auch eine Kiste verborgen sein muss, ist gewiss. „sind meine bescheidene, prima Sachen. Von und mit meine ehrenwerte Großvater. Geschenke zu traurige Abschied von meine lieben Freunde Zuhause und auch ein klein bisschen eine Erinnerung an den Fürst Kukishi.“
Als er die Abdeckung an der einen Seite ein wenig lupft kommt jedoch bloß der Rand einer großen runden Eisenschale zum Vorschein. „Meine beste Pfanne.“ kommentiert er die Entdeckung grinsend, kramt blind weiter, greift tief hinein und zieht schließlich eine Pfeife hervor. Lang. Verziert. Mit Tonkopf und kupfernem Mundstück. Triumphierend hält er das kostbare Gut in die Höhe.
„Was sagt Ihr, wenn Ihr teilt eine gute Mahlzeit und Ich teile eine wirklich gute Rauch wie Freunde?“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:18 pm

Calon, vom 10. Januar 2011, um 23:35 Uhr

Calon zuckt die Schultern, was genau es ist, das den Hund zum Folgen bringt - ob er nun tatsächlich die Worte versteht, oder doch nur Ton und Geste - weiß er nicht. Darüber dass Pai mit seinem Hund spricht, ist er nur mäßig verwundert, da er selbst mehr als genug mit seinem Freund spricht, egal ob er es wirklich versteht oder nicht. Oft genug hat Calon das Gefühl, dass Daro wirklich weiß, wovon sein Herr spricht. Jedoch, dass Pai meinte, der Hund sei so erzogen wie ein guter Sohn, lässt ihn für den Augenblick mürrisch werden. Jedoch ist es verflogen, als Pai sich wieder aufrichtet und von seinem Hab und Gut erzählt.

"Ihr kommt von weit her, hn?",
brummt er ein wenig, dann betrachtet er mit ehrlicher Bewunderung die schöne Pfeife und sagt grinsend:
"Wenn der Wirt sich auf einen Handel einlässt, gern."
Er klopft mit einer Hand leicht auf eine der zwei Taschen, die er trägt und erklärt:
"Darin ist die Beute von heute... ein gutes Reh. Vielleicht wills der Wirt ja zubereiten. Es sollte hier jedenfalls einen geben - und das Haus dort, sieht mir vielversprechend aus."
Damit deutet er auf den "Humpen", den er zuvor weder gesehen noch betreten hat, aber die Beete davor sind so gut gepflegt und einladend angelegt, dass es daneben kaum noch etwas anderes braucht, als dass er sein Glück dort versuchte.

Taverne "Zum Geneigten Humpen" --->
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:20 pm

Pai Lao, vom 12. Januar 2011, um 20:19 Uhr

„Aye, von weit weit. Ganz von andere Seite.“ grinst er spitzbübisch und fügt - die oft gehörte Warnung, den Leuten lieber nicht zu erzählen, das man aus dem Osten stammt, getrost außer Acht lassend - verheißungsvoll hinzu: „Kommt erst sehr lange Steppe. Kommt da Jademeer und hohe Berge. Kommt dann noch mehr hohe Land und Berge, und Flussebene! Und am Ende steht man an die große Ostozean. In die wunderbare Stadt Kenkou. Das heißt 'Perle-Hafen'.“ Er weiß gar nicht mehr, wie viele Tage Reise sie nun genau hinter sich gebracht hatten. Immer wieder unterbrochen von Rast und Erholung, unfreiwilligen Pausen, sowie dem Erkunden interessanter Orte, waren die Monde dahin geflossen. „Haben mein Füße oft schlimm gejammert und geweint, weil sie nicht mehr wollten. Obwohl es sonst sehr sind gesunde Füße. Aber es gab ja auch bequeme Wagen und Schiff. Bin ich nicht immerzu gelaufen, ja.“ In seinen Augen blitzt Vergnügen, trotz dem man meinen möchte, nicht jeder Tag dieser abenteuerlichen Fahrt sei bloß lustig und unbeschwert gewesen.

„Also Ihr sein auch seit heute auf Tol Banred?“ Abermals wandert der Blick. Er späht hinüber zu mutmaßlichen Taverne. Das kahle Weiß an gondorianischen Wänden, ob nun Stein, Putz oder Tünche, stößt ihm noch immer unverändert auf. Sich damit anzufreunden, scheint unmöglich zu sein. Einzig die bunten Blumen wirken tröstlich, und er bedenkt sie mit einem kleinen Lächeln. Schließlich besieht er sich die Tasche, halb damit rechnend, an den Nähten durchsickerndes Blut sehen zu müssen. „Eine ganze Reh? In diese Tasche? Ich dachte die Reh ist größer.“
Aber egal. Behutsam schiebt Pai die Pfeife in den vorderen Bund des shôu.
„Ist das eine prima Geschäft, zwischen zwei gute Kerle, Herr Wilderermann. Kann der Wirt gar nicht nein sagen. Er brauchen frische, gute Fleisch, nicht wahr. Muss er doch dankbar sein bis zu die Tränen.“ Kichernd nimmt Pai die Karrenholme auf und schiebt das Gefährt vor eines der Fenster des 'Humpen'. Das Beutelchen Rauchwerk wird nicht vergessen.
„Können... mh... Darou darauf aufpassen? Macht er das?“

> 'Taverne zum Geneigten Humpen'
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:25 pm

Calon, im "Geneigten Humpen", vom 12. Januar 2011, um 21:28 Uhr

<--- die Straßen der Stadt

"Mhm", macht er und es ist schwer zu sagen, ob ihn die Reisebeschreibung interessiert oder nicht. Es ist aber in jedem Fall alles, was er dazu sagt. Gut möglich also, dass ihm ein 'ja' als Antwort gereicht hätte. Und doch war es nicht unfreundlich oder ungeduldig gehalten. Dem ersten folgt ein zweites "Mhm", das dieses Mal schlichtweg bestätigt, dass es sein erster Tag auf der Insel ist. Dann lässt er sich wieder zu etwas mehr Worten hinreißen:
"Ist es auch. Hab es zugeschnitten."

Calon greift nach der Tür, als der andere noch meint, es sei bestimmt ein gutes Geschäft für den Wirt. "Wenn er Jäger hat, ist er vielleicht nicht interessiert", meint Calon trocken und öffnet die Tür. Da fragt ihn Pai Lao ob wohl sein Hund auf den Karren aufpassen könnte:
"Hrmm... Daro ist kein Wachhund."

Damit tritt er ein und unfreiwillig fällt sein erster Blick auf die beiden Frauen. Die eine mit zerrissener Bluse, die ein wenig mehr sehen lässt, wenngleich sie darunter noch etwas an hat. Die andere überhaupt so nass, dass ihre Kleidung formschön anliegt. Calon schluckt bei dem Anblick und wendet sich ab. Wenn noch etwas von seiner alten Erziehung hängengeblieben ist, dann, dass man Frauen so nicht ansieht. Stattdessen sucht er sich einen Platz am Tresen, wohin ihm sein Jagdhund Daro ohne Umschweife folgt:
"Wirt, ich hab Euch ein Geschäft vorzuschlagen!"
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:32 pm

Pai Lao, vom 14. Januar 2011, um 18:54 Uhr

< Straßen der Stadt

So unterschiedlich wie die Menschen unter dem Himmel, so verschieden sind auch ihre Gemüter, Ansichten, Lebensweisen... Der eine schreit seine Emotionen hinaus, der andere behält sie für sich, verborgen hinter den nachdenklichen Falten einer gerunzelten Stirn. Der eine gibt nicht auf, der andere sich geschlagen. Der mitteilsame Pai glaubt eifrig an ein Gelingen der Geschäfte, während der eher wortkarge Calon in fast schon ostländischer Manier mit dem Schlimmsten rechnet. Doch die Unterschiede in eben diesen Wesenheiten leichtherzig akzeptierend, stört sich Pai keineswegs am Gegensatz. Er lässt sich nicht entmutigen. Erfährt keinen Dämpfer. „Aber vielleicht seine Jäger sind nicht so gut. Sind faul oder alt mit schlechte Augen. Oder sind sehr fett. Und haben bestimmt nicht so eine kluge Freund wie Darou, ja.“ Er nickt, sich selbst bestätigend. „An die Stelle von Wirt ich würde nehmen eine geschnittene Reh von Euch.“
Dass der Hund keinen Wehrtrieb besitzt ist zwar merkwürdig, aber ebenso keinesfalls tragisch. „Macht nichts, macht nichts. Finde ich Lösung.“

Kaum in der Tür, deren Rahmen gewissenhaft berührt wird, kommt ihnen Sigyn entgegen. Ein bisschen eilig. Pai kann ihr nur verdutzt hinterherschauen und bemerkt das Dilemma mit der Bluse nicht. Dafür aber...
„Das ist ein Zwerg?!“ staunt der Junge atemlos und ist versucht Calon am Arm zu rütteln um ihn auf seine Entdeckung aufmerksam zu machen. Von allein wäre er nicht auf die Idee gekommen. Er hätte den Herren Silberfinger schlicht für einen kleinen, untersetzten Menschen gehalten. Doch dessen Worte selbst haben das Unglaubliche laut genug verkündet, dass auch Pai es hat hören können. „Eine richtige echte Zwerg!“ Von Zwergen zu hören ist eine Sache. Aber einem des bärtigen Völkchens auch leibhaftig zu begegnen eine vollkommen andere. In seiner Fantasie waren sie kleiner und zarter. Mit kurzen Armen und krummen Beinchen. Emsig, harmlos und irgendwie... lustig. Doch was er hier sieht, ist ein Mann, den er weder belächeln kann noch möchte. Der durch das schwere Rüstzeug noch grimmiger und gefährlicher auf Pai Lao wirkt, als er es ohnehin schon wäre. Auch wenn er gerade mit frohem Trinken beschäftigt ist. Zusammen mit einem großen, sehr edel gekleideten Südländer. Das Bild, dass sie beide bieten ist unvergesslich grandios. Ja, so außergewöhnlich, dass es sich auf der Stelle in dem Ostling einbrennt. Zum ersten Mal bekommt er einen Vorgeschmack auf die besondere Magie der Insel. Die eigenartig anmutende Empfindung von 'Richtig-sein', von 'Hingehören', welches seinen Großvater bis zuletzt mit diesem Ort verbunden hat.
Denn es geht noch weiter. Es bleibt nicht nur bei der fleischgewordenen Geschichte kleiner Männer, die Untertage schuften und schürfen, und dem herrschaftlichen Sohn der Wüste in seinen farbenprächtigen Gewändern. Da ist der Wirt, seiner Frisur entsprechend, den gutmütigen, gewinnenden Charme eines hei versprühend. Eine hochgewachsene, blauäugige! Frau in dunklem Tuch, gleichsam anziehend als auch, durch ihre offensichtliche Selbstsicherheit, respekteinflößend. Eine Frau aus dem Osten – vielleicht aus den Steppen wenn Pai raten müsst; ganz sicher ist er sich nicht – deren ruhiger, ernster Ausdruck wohltuend vertraut ist. Und mitten drin der exotisch helle Schopf eines Gondorers; ein weiterer dieser bemerkenswerten Kerle. Ah, auch weiter hinten im Raum, ein bisschen versteckt, blitzt gelbes Haar auf. Ein Pärchen sitzt da beisammen.
Die gesamte Szene hinterlässt bleibenden Eindruck. Und Pai beginnt sich wohlzufühlen. Beginnt, die kleine Stadt im Anduin zu mögen und ihre 'Farben' zu erkennen. Begeistert strahlt er in die Runde, nickt und wirft ein halb genuscheltes, grüßendes „Anjon.“ in den Schankraum.
„Ist es ein bisschen zeitig für Wasserfest, he?“ kommentiert er die Nässe am Boden und die durchtränkte Kleidung so manch eines Gastes, folgt dann jedoch seiner Bekanntschaft zum Tresen. Er wartet noch mit seinem eigenen Ansinnen. Das Begehr Calons hat eindeutig Vorrang.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:42 pm

Calon, vom 14. Januar 2011, um 19:21 Uhr

"Aber sicher doch!",
freut sich Dindal und wendet sich kurz an Calon:
"Einen Moment noch."
Dann greift er nach einer Flasche 'Balins Erbe'
"Ein Branntwein wie ihn nur die Zwerge vom Erebor machen",
erklärt Dindal, durchaus stolz auf so eine geschäftliche Beziehung mit den Zwergen. Damit stellt er die Flasche auch vor Thâl ab und gibt noch drei Becher dazu. Anschließend wendet er sich an Calon und Pai Lao:
"So, jetzt aber."

"Ich habe ein gutes Reh in meiner Tasche. Ein wundervolles Fleisch, das Eurer Küche gewiss gut tun wird",
meint Calon sogleich und klopft leicht auf seine Tasche. Er will es hier nicht auspacken, denn es könnte den Geruch und Geschmack der Taverne nur all zu früh aufnehmen. Freda huscht gerade mit ein paar Sachen vorbei und meint:
"Komm in die Küche. Das will ich mir ansehen! - Aber fass mir da drinnen nichts an."
Calon nickt und wendet sich an Pai Lao:
"Entschuldige mich so lange. - Daro, sitz!"
Der Hund gehorcht und sitzt fortan neben Pai als gehöre er zu ihm. Dass sein Herr seinem Blick entschwindet ändert nichts an seinem Gehorsam.

---> Küche
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:44 pm

Dindal, vom 14. Januar 2011, um 21:09 Uhr

Nun wendet sich Dindal dem Fremdländer zu:
"Wie kann ich Euch helfen, mein Herr?"
Seine Worte sind in seiner gewohnt freundlichen Manier und da die Streitereien nun ihr Ende gefunden haben, ist er auch merklich entspannter als noch vor kurzem. Zu der Frage, ob es wohl ein Wasserfest gegeben habe, sagt Dindal lieber nichts. Es erscheint ihm zwar durchwegs eine seltsame Ansicht der Wasserlache, aber das ist nun nicht wichtig. Aufmerksam sieht er Pai Lao an und hofft, dessen Wünsche erfüllen zu können.

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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:46 pm

Pai Lao, vom 14. Januar 2011, um 23:13 Uhr

Barrrrt. Überall sind Bärte. Wild wuchernd, geflochten, sauber gestutzt oder wahrnehmbar als dunkle Schatten... Nun wieder, direkt vor ihm. Nunja, er muss den Kopf ein wenig in den Nacken legen um dem Wirt ins Gesicht zu sehen. Doch die freundlichen Augen lenken rasch von neidvollen Gedanken ab. Dindal, hm? Grinsend entblößt der Ostling seine hellen Zähne.
„Viele gesunde Grüße, Herr Dindáji. Heiße ich Pai. Pai Lao.“
Dann überkommt es ihn siedend heiß. Er erstarrt ohne jeden ersichtlichen Grund. Reißt dramatisch die Arme hoch und legt beide Hände an den Kopf. „Bin ich unverzeihliche Tölpel. Vergesse ich etwas so wichtiges, shokechio!“ Verzweifelt schaut er in Richtung Küche, dorthin wo Calon verschwunden ist. „Habe ich gar nicht gesagt den gute Mann. Und nicht nach sein Name gefragt! Was müssen er denken!?“ Hilfesuchend huscht der Blick zurück zu Dindal. Eine Rechtfertigung muss her. Eine Erklärung. Er will ja schließlich nicht als ungehobelter Unhold dastehen. Seine Arme sinken, begleitet von einem bekümmerten Seufzen, wieder hinab. „Ah, verzeiht bitte. Komme ich heute an und sind es eine kleine wenig viele Dinge auf mein Herz.“ An den Absichten des entschuldigenden Lächelns gibt es dabei nichts zu zweifeln.
„Mache ich besser langsam... Aye, vielleicht zuerst: Draußen haben ich meine Karren. Kann ich irgendwo hinstellen, eine Stall... ich weiß nicht... damit es ist nicht Einladung für böse Diebe?“
Er lächelt weiter...
„Und dann, ich brauchen sehr unbedingt eine westliche heilige Mann. Der weiß, wie man schickt Geister. Sich kümmert um die Tote-Leute-Platz. Das hier geben, eh? Könnt Ihr sagen wo ich später finde, gute Herr Dindáji?“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:49 pm

Dindal, vom 15. Januar 2011, um 10:26 Uhr

Auf den Gruß hin lächelt Dindal: "Euch auch einen guten Tag, Herr Pai." Dass ihn diese Worte entsetzen verwundert Dindal, doch dann ist er sicher, dass es gerade nicht um sie beide geht, doch weiß er nicht, worum dann und sieht daher nur fragend auf Pai Lao. Dann lacht Dindal amüsiert, aber leise und beruhigt ihn:
"Ist nicht so schlimm, guter Mann. Er hat es ja wohl auch vergessen."
Auf die nächsten Worte hin, nickt Dindal nur verstehend, auch wenn sie für ihn kein Wissen bieten, was denn Pai nun eigentlich von ihm will. Wegen dem Karren nickt er und macht ein ernstes Gesicht. Ja, die Diebe... "Wir haben einen Stall, ja. Seht nach, ob ihr den Karren unterbringt. Für einen Tag 3 Kupferstücke."
Dann sieht Dindal allerdings entgeistert auf Pai Lao. Einen heiligen Mann?! Dann schüttelt er langsam den Kopf:
"Nein, tut mir leid, mein Freund. Wir haben zwar einen Ort zur Bestattung jener, die zu Mandos gingen, aber für die Bestattung zuständig ist niemand Bestimmtes. Im Rathaus könnt Ihr Euch nach einer Grabstätte erkundigen."
Es verwundert ihn dennoch, dass jemand auf die Insel kommt um gleich nach dem Friedhof zu fragen. So meint er noch zusätzlich:
"Und um die Kranken und Verletzten kümmern sich die Heiler im Tempel der Yavanna."

geschrieben von Earwen
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:51 pm

Pai Lao, vom 16. Januar 2011, um 18:44 Uhr

Er ist der Jüngere. Ihm fällt doch die Rolle zu, dem Älteren Respekt zu erweisen. So zuckt Pai zur Antwort vage mit den Mundwinkeln. „Nicht schlimm? Wirklich? Puh...“ Verlegen reibt er seinen Nacken. Sammelt sich. „Wenn Ihr das sagt. Dann es stimmt.“ Und er kehrt zurück zu dem verschmitzten Ausdruck, der ihm sehr viel besser zu Gesicht steht. Schwingend zwischen heiterem Schalk und der Leichtigkeit der Jugend...

„Aye! Ein prima Preis. Machen wir das.“ Es ist beruhigend die eigene Habe geschützt vor fremder Hände Zugriff zu wissen. Und weitaus bequemer, sich frei, ohne die Last des Gepäcks, in einer Stadt zu bewegen. So vieles gibt es zu erkunden. Außerdem steht ihm so ein notdürftiger Platz für die Nacht zur Verfügung. Zwar nicht deutlich angesprochen, doch für den Ostling eine logische Schlussfolgerung. Nun, allein in einem dunklen Stall... Nicht unbedingt etwas, dass er sich erträumt hat. Aber es hätte ihn auch weitaus schlechter treffen können.

„Was?“

Pais sprachlose Bestürzung übertrumpft die des Wirten um Längen. Da bedarf es keiner weiteren Wettstreiterei. Sie schlägt zu, zielgenau mit der Wucht eines geübten Kämpfers, überrumpelt ihn und malt jede Emotion, jeden Gedanken tief wie Schluchten gut lesbar auf sein gesamtes Antlitz. Das Entsetzen... die Enttäuschung... „Schrecklich!“ stößt er aus, doch das Wort mag kaum auch nur annähernd zusammenfassen, was er davon hält. „Können nicht reichen Rathaus nur sagen da ist Begrabungsstätte! Kann ich nicht nur Loch scharren und hineinwerfen! Wer sagt gute Reise? Wer redet mit die Götter von den Westen? Mein Selbst nicht kann. Ich nicht kennen was man sagt und wie man macht für Mandos! Er mich nicht viel beigebracht hat wie man stirbt richtig in Gondor! Wenn ich falsch mache und alles ist verkehrt? Was dann? Das geht doch nicht... “ Anstatt lauter zu werden, erstickt seine Stimme. Seine dunklen Augen schreien stumm die glatte Holzoberfläche des Tresens an. Denn zuletzt folgt die Erkenntnis, dass Dindal am wenigstens dafür verantwortlich zu machen ist.
Es ärgert ihn. Das man nicht unbedingt singt und tanzt, darauf ist er ja vorbereitet gewesen....

„Ach...Kein Heiler.“ Dafür ist es längst zu spät. „Haben ich schon geredet zu U-yushi. Mache ich immer sehr oft. Aber mein Großvater muss auch zu Mandos, Herr Dindáji. Ja? Denn er kann da noch nicht sein angekommen ohne die Begrabung.“ Der Versuch, so zu tun, als sei er nicht am Boden zerstört, scheitert kläglich. Aus dem angedachten Lächeln wird nur ein müdes Verziehen der Lippen.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 4:55 pm

Dindal, vom 16. Januar 2011, um 19:25 Uhr

Zufrieden und freundlich lächelt Dindal, als Pai sich wieder beruhigt, doch scheint er ihm mit seiner anderen Antwort auch schon wieder den Schrecken in sein aufgeregtes Wesen getrieben zu haben und so beeilt er sich zu sagen:
"Ja, nun... Hier auf Tol Banred werden allerlei Verabschiedungsweisen durchgeführt. Jeder wird im Grunde von seinen Angehörigen und, oder Freunden so bestattet, wie er oder sie es gerne wollte... oder wenn er oder sie nichts gesagt hat, dann eben wie die Anverwandten und, oder Freunde sich entscheiden... Zu Mandos kommen alle. Selbst die, die nicht von Angehörigen oder Freunden begraben werden. Da könnt Ihr also schwer etwas falsch machen."
Damit hofft Dindal nun den armen Kerl beruhigt zu haben und da er offenbar einen Verstorbenen mitbringt, sagt der Wirt:
"Fragt im Rathaus nach einer freien Stelle für ein Grab... oder was immer ihr zur Bestattung braucht. Man wird Euch dort gewiss weiterhelfen."
Uüjusche... ist das eine Gottheit von ihnen? Mit den fremdländischen Göttern oder selbst den fremdländischen Namen für die Valar und Valier hat er sich noch nicht näher beschäftigt.

geschrieben von Earwen
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:02 pm

Rayen, Tawil und Thâl Silberfinger, sowie einige andere Menschen sind in der Taverne, als Calon und Pai eintreten. Sigyn verlässt erbost die Schenke, während Leheth das Durcheinander beseitigt. An dieser Stelle trinken der Gondorer, Südländer und Zwerg noch. Leheth wischt nun endlich nach und nach überall die Einrichtung und den Boden trocken.

Calon, vom 17. Januar 2011, um 16:07 Uhr

<--- Küche des Humpen

Um Einiges leichter kehrt Calon wieder, dafür hat sein Geldbeutel nun eine größere Fülle angenommen. Er freut sich sogar irgendwie darauf, mit dem quirligen Kerl gemeinsam zu essen und vielleicht auch sein Kraut zu probieren. Obwohl... wer weiß, was das mit einem anstellt.. überlegt er und betrachtet den Ostling eingehend, während er um die Theke herum wieder an den Branntwein Trinkenden vorbei auf Pai zu geht.

"Dindal, eine Gemüsesuppe für mich und einen ...zwei Becher Weißwein",
sagt er ohne seine Freude in irgendeiner Weise auszudrücken und wendet sich eben so trocken an Pai:
"Wird dir sicher schmecken."
Und an Dindal gewandt:
"Ihr habt doch einen guten?"


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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:03 pm

Pai Lao, vom 17. Januar 2011, um 23:37 Uhr

Sein Ausdruck bleibt unverändert. Er zuckt sogar abwehrend mit den Schultern. Denn das will er nicht glauben, auch wenn es von Dindal nur freundlich gemeint sein soll. Es würde ja bedeuten, das es keinen Unterschied macht, ob man jemanden mit lieben Wünschen verabschiedet und gemäß aller Riten beerdigt, ihn verscharrt, verbrennt oder wilden Tieren zum Fraß vorwirft. „Mag er begraben sein nach die Tradition von Gondor.“
Was nützt es... Pai atmet auf. „Frage ich. Frage ich in Rathaus. Wird es doch glücklich werden, ne? Bansha. Also viel Dank trotzdem, Herr Dindáji. Hört Ihr Euch alles mein Gejammer an. Seid Ihr eine prima Mann.“ Er langt über den Tresen und berührt flüchtig die großen Hände des Wirtes mit seinen eigenen. Drückt vorsichtig kurz die fleischigen, weißen Pranken, bevor er sich schief lächelnd zurückzieht und bemüht ist, den Kopf mit Erbaulicherem zu füllen.

Gerade zur rechten Zeit gesellt sich auch Calon wieder zu ihnen in den Schankraum. Den Jäger trifft Pais Grinsen. Zwar nicht halb so strahlend wie vorhin auf der Straße - der doppelte Schrecken muss immerhin erst noch verdaut werden, und das funktioniert selten so schnell wie man es sich gerne wünscht – aber breit genug, um in ihm den wissenden Triumph und die ungelogene Freude zu erkennen, da die Geschäfte für den Gondorer wohl erfolgreich verlaufen sind.
„Habe ich gesagt und bin ich froh. Geht es gut. Geht es jetzt bald guter mit satte Bauch.“
Jetzt aber eines nach dem anderen...
„Bin ich gleich zu Stelle. Bring ich geschwind mein Wagen noch weg.“

So eilt er hinaus um seinen Karren hinter das Gebäude in den Stall zu schieben. Und kehrt genauso rasch wieder ein in die gemütliche Stube.

Der nächste Tisch wird auserkoren. Pai legt Pfeife und Tabakbeutel ab, und pflanzt sich, einem Schneider gleich, auf einen der Stühle. Über den Tisch gelehnt, gestützt auf seine Ellenbogen und das kostbare Rauchwerk vor sich, beginnt er den späteren Schmaus bereits vorzubereiten. Derart konzentriert, dass er dabei vergisst den Mund zu schließen und sogar seine Zungenspitze, befreit von allen bewussten Zwängen, sich auf Wanderschaft begibt. Sie taucht im rechten Mundwinkel auf, schlängelt sich bis zur Mitte und stößt dort prüfend hervor. Verweilt, tippt an die Oberlippe, verschwindet. Zeigt sich noch einmal links... Und gegen die Wogen der Tavernengerüche – Kaminholz, Ruß, deftiges Essen und der Schweiß von verrichteter Arbeit und dem Gerangel zuvor – branden die zarten, würzig-süßen Düfte aus dem geöffneten Beutel. Die exotischen Aromen eines beinahe 'unentdeckten' Ostens. Ein Hauch Abenteuer.
„Wird auch schmecken.“ verspricht er schelmisch. Die fertige Pfeife wird zwischen ihnen platziert. „Erstebeste Kraut. Macht es keine Schwellung wie lyneiji und ist es nicht stark wie schwarze, normal yân. Von die yân man sitzt vielleicht drei Tage lang hinter Büsche. Von das hier nicht.“
Muss er nur noch...
„Ehm... ist es sehr peinlich. Schäme ich mich, weil ich hab nicht eher gesagt. Wegen die Aufregung, hm? Also... Die Name von mein selbst ist es Pai Lao. Hätte ich gleich sagen sollen. Und fragen nach Eure Name. Bin ich sonst nicht so. Verzeihung, ja?“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:09 pm

Calon, vom 19. Januar 2011, um 18:25 Uhr

Calon nickt nur, als Pai ganz fröhlich zu seinem guten Geschäft gratuliert und erneut, als dieser meint, er würde den Wagen wegbringen. Dann wartet er erst noch am Tresen, geht aber zu Pais gewähltem Tisch und lässt sich an einem freien Platz nieder. Schwellung? - Drei Tage hinter Büschen??? -- Das wird ja immer besser... Calon ist jetzt wirklich sehr skeptisch, ob er es wagen soll auch nur einen Zug von dieser Pfeife zu nehmen. Aber immerhin hat der Fremde das Zeug nun schon so liebevoll hineingestopft und alles vorbereitet... Calon ringt mit sich.

Da ist er froh, dass Dindal ihm die Gemüsesuppe bringt und auch zwei Becher Weißwein. Fragend wendet der Wirt sich an Pai:
"Möchtet Ihr auch etwas essen?"

Calon unterdessen beginnt einfach schon mal auf den gefüllten Suppenlöffel zu pusten und dann zu essen. Eine dicke Suppe hatte er schon lange nicht mehr und vom Fleisch, das er sich und Daro in letzter Zeit öfter erlegt hat, hat er langsam genug.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:10 pm

Pai Lao, vom 20. Januar 2011, um 00:00 Uhr

Obwohl Pai immer wieder verstohlen zu dem lustigen, gleichsam sonderbaren Dreiergestirn hinüber schaut, bemerkt er Calons kritischen Blick bezüglich des Krautes. Eher zufällig geschieht es, und grenzt an eine Meisterleistung. Denn aus dem Gesicht das Gondorers liest es sich unglaublich schwer. Kaum eine Regung zeichnet sich da ab. Und das nicht nur aufgrund des wilden Haarwuchses. Ist er denn nicht glücklich, seine Beute verkauft zu haben? Kann er es vielleicht nicht so zeigen, weil er zu lange allein im Wald gewesen ist? Harte, einsame Männer... sind im Grunde traurige Gestalten. Weil sie die Last dessen tragen müssen, dass sie zu dem gemacht hat was sie sind, und später dieser eingefahrenen Rolle selten entfliehen können...
Das Kinn auf den Handballen gebettet, wirft Pai dem Jäger ein kleines Lächeln zu, da er sich vorstellen muss, wie Calon betrunken sein Lieblingslied schmettert. Bestimmt würde es ein melancholisches Liebeslied sein...
„Keine Sorge. Macht es wirklich nicht übel. Ist es viele, viele milder als yân und hat bessere Geschmack. Rauche ich auch schon mit mein Freund Shantu als ich wahr zehn in Kenkou. Haben wir meistes von unsere verdiente Geld ausgegeben für solche Sachen.“

Dindals Herantreten, auf einem Tablett Getränke und das Essen, zerstreut seine Gedanken über Musik. Er richtet sich ein bisschen auf, nickt dankend, lümmelt jedoch weiterhin auf dem Stuhl. „Ja, gern.“ lautet seine Antwort. „Nur nicht etwas mit zerhackte Gedärm. Oder Tiermilch. Oder Butter... Muss ich sonst spucken bis alles wieder auf den Teller ist.“ Das Schaudern, welches durch seinen Körper fährt, sollte Erklärung genug sein. „Aber die Suppe... ja, die Suppe sehen sehr gut aus.“ Bei Gemüse kann man nicht besonders viel falsch machen.

Dann widmet sich der junge Ostling dem Weinbecher. „Weiße Wein... Wundere ich mich immer, warum man in Westen so sehr mag weiß. Sogar eine ganze Weiße Stadt in Gondor!Kenne ich Weiß nur als die Farbe von Tod.“ Der erste Schluck zieht alles in seinem Mund zusammen. „Hm.“ Der zweite hinterlässt eine leicht fruchtige Note. „Oh. Muss man mehr von trinken? Ist es sauer aber dann lecker. Nehme ich sonst lieber Süßes. Aber ich erfahre, leider ist übermenge Süß schlecht für mein Charakter.“
Womit auch schon die nächste Überleitung gefunden ist...
„Und Ihr? Verratet Ihr mir Eure gute Namen? Ihr seid doch nicht böse, nein? Bitte nicht böse sein. Seid Ihr geboren ist Herbst oder Winter? Glaube ich nämlich, habt Ihr bestimmt viel von Stein oder Wasser in Euch.“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:14 pm

Calon, vom 20. Januar 2011, um 10:32 Uhr

So ganz sicher ist Calon nicht, ob er Pai wegen dem Kraut vertrauen soll, aber er beschließt es darauf ankommen zu lassen, nachdem er nun schon einmal zugesagt hatte - ein wenig voreilig, wie er jetzt findet. Der Fremdländer lässt sich indes offensichtlich nicht aus der Ruhe bringen. Da scheint Dindal etwas mehr 'Erfolg' gehabt zu haben. Seltsame Vorstellungen hat der Junge... befindet Calon zu Pais Essgewohnheiten. Will er lieber Muttermilch trinken? fragt er sich unwillkürlich und befindet, dass es irgendwie zu Pai passen würde. Während dieser Überlegungen isst er bereits ein paar Löffel Suppe.

"So?",
trinkt er von seinem Weißwein und stellt den Becher wieder auf den Tisch, ehe er erklärt:
"Ich würde sie eher mit Reinheit und Weisheit verbinden."
Und weil Pai nun schon den Tod angesprochen hat, fügt er hinzu:
"Dafür trauern wir in Schwarz."

Dann wird er erneut mit verwunderlichen Ansichten über Essen und Trinken bekannt gemacht. Nichts süßes für seinen Charakter? Wenn der noch mehr Saures isst, oder trinkt, wird er zum Gaukler... Doch nach außen hin zeigt sich auch jetzt kein Lächeln oder Schmunzeln, obgleich ihn der Gedanke amüsiert. Einige Suppenlöffel später meint er auf die Frage nach dem Namen:
"Ah, entschuldigt... Calon."

Er trinkt wieder einen Schluck von dem Weißwein, der ihm ausgesprochen mundet, nach all den Tagen in der Wildnis. So lässt er sich Zeit und antwortet erst eine Weile später:
"Frühling. Aber in Gondor."
Und Gondor ist, wie der Sindarin-Name schon sagt, eine Gegend mit viel Stein, aber das Land hat auch schöne Waldgebiete.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:17 pm

Pai Lao, vom 22. Januar 2011, um 18:05 Uhr

Es sieht ganz so aus, als würde sich der Jäger doch auf ein bisschen Konversation einlassen, stellt Pai vergnügt fest. Lange nicht ist hier mir einem Redeschwall zu rechnen. Aber es ist ein Anfang. Das lose Ende eines Fadens, den man aufgreifen kann, ohne sich vor Fettnäpfen fürchten zu müssen.
„Weisheit ist Blau. Stehen auch für Geld und Fünf. Blau wie der Fuchs Eiren. Aus die alte Zeit Eiren war der schlaueste Gott. War er so klug, dass niemand konnte wissen wohin sein Plan führen. Und sagen wir heute noch 'Ah, Eiren!' wenn es gibt große Rätsel oder Ziel von Tat ist es nicht leicht zu raten.“ plaudert er. „Und Schwarz sehr ist elegant. Ist es Farbe für die Würde. Tragen es die omuiki. Und die Krieger zusammen mit Rot, was heißt Glück und Leben und Stärke.“Nicht von ungefähr, greift auch Pai, wie man unschwer erkennen kann, bei der Wahl seiner Kleidung gern auf rötliche Nuancen zurück.
„Merkwürdig, wie groß es sich unterscheiden, eh?“
Nicht nur darin... Pai grinst in sich hinein und ignoriert die leise scheltende Stimme in seinem Ohr. Der Kulturschock war für ihn weniger dramatisch gewesen als wohl für manch anderen Ostling. Man hatte ihn darauf vorbereitet. Zum Teil war er mit noch viel drastischeren Vorstellung in den Westen gereist, von der Idee beseelt, alle Menschen Mittelerdes müssten wie Tharphuil oder Kapitän Barthan sein. Verwegene, unerschrockene Abenteurer. Ehrlich und direkt bis aufs Blut, grimmig im Äußeren aber liebenswert in ihren Herzen. Das dem nicht so ist, hat er längst begriffen. Trotzdem... etliche der fremden Dinge aus dieser scheinbar kopfstehenden Welt, hatten tüchtig an ihm gerüttelt. Tun es noch! Wie vorhin die nicht existenten Bestattungsrituale...
Ein Finger kreist um den Becherrand. Dabei liegen seine Augen auf Calon, beobachten wie der Mann speist, wie er genussvoll vom Wein nimmt, und es stimmt Pai behaglich das es eben auf der anderen Seite auch etwas gibt, dass in Ost und West gleich ist.

„Oooh!“ spricht er und macht ein bedeutungsvolles Gesicht. „Ist das ein sehr glückliche schöne Name. Heißt es 'Glück sammeln' wenn ich sage in mein Sprache Kailón.“ Wobei der Ton der letzten Silbe sacht ansteigt und das 'n' zu einem verschwommenen, stimmhaften Nasal wird. „Haben es auch ein Bedeutung in Gondor?“ Dann hat er es vielleicht wirklich nur vergessen...
„Frühling?“ Wenn er es recht bedenkt könnte das ebenso passen. „Hmmm... Vor den fünfzehnte Tag von Víresse oder danach?“ Das muss er nun genau wissen, sagt es doch viel über den Mann vor ihm aus. „Wisst Ihr auch Euer Jahr?“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:21 pm

Calon, vom 29. Januar 2011, um 15:50 Uhr

Calon hört geduldig zu und nickt, als Pai von einem schlauen Fuchs spricht: "Fürchse sind schlau, ja." Doch der Farbgebung kann er nicht so recht zustimmend: "Nur blau, sind sie nicht." Dass Schwarz auch für Eleganz und Würde stehen mochte, scheint ihm nicht ganz abwegig, immerhin wird der weiße Baum Gondors des öfteren auch auf schwarzem Hintergrund abgebildet, doch lieber verwendet man dunkelblau. So verwendete auch Calon schwarz nur zur Trauer.

"Wer trägt schwarz?",
fragt er nach, das Wort Omuiki oder wie es war, sagte ihm nichts. Und letztendlich nickt er, als Pai anmerkt, dass die Unterschiede sehr groß seien:
"Merkwürdig, ja."
Dann hebt er erstaunt, doch auch mit etwas Skepsis die Augenbrauen. So? Glück sammeln? Doch er sagt nichts dazu. Pais Frage lässt ihn nachgrübeln, dann meint er etwas grummelnd:
"Calon soll mit Licht zu tun haben."
Innerlich aber widerstrebt ihm dieser Namenssinn, denn er fühlt sich keineswegs wie ein Lichtträger oder irgendetwas in dieser Art, wie es wohl ursprünglich angedacht war. Warum es Pai so wichtig ist, herauszufinden wann genau der Jäger geboren war, ist diesem ein Rätsel, aber nachdem der Ostling wohl kaum besonders viel damit anstellen konnte, beschließt Calon ihm zu antworten:
"Danach, im Jahr siebzehn."
Nun isst er wieder weiter von seiner Suppe.
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:24 pm

Pai Lao, vom 31. Januar 2011, um 22:40 Uhr

„Aye, das stimmen.“ lacht er. „Sind sie nicht viele blau die normale Füchsen. Aber Eiren ist er auch keine normale Fuchs, ne? Hat er sogar leuchtend Augen. Drei Stück!War er schon da zu die erste Tag von den Land. Als ist der Wind aus die Berge geschlüpft.“ Pai spricht mit solcher Überzeugung, als wäre er dem mythischen Wesen höchstpersönlich begegnet. „Ah, und er spricht! Mmh. Alle Sprachen. Also wenn Ihr seht eine blaue Fuchs irgendwann in den Leben, Ihr ihn besser nicht totschießt.“ Darauf hebt er seinen Becher und nimmt grinsend einen kleinen Schluck Wein. Der halbtrockene weiße Tropfen verbleibt einen Moment auf der Zunge bevor er ihn seine Kehle hinab fließen lässt.
„Hm? Ah, Beamte.“ kommt es ohne zu langes Zögern. „Sage ich omuiki, meint es die Menschen aus die Verwaltung. Von kleine Schreiber bis höchste Männer aus die einzelne Provinzen.“ Es klingt wohl leise dabei an, dass sein Westron nicht deshalb so schludrig ist, weil er es nicht besser weiß. Entschuldigend berührt er den Jäger flüchtig am Arm. „Mische ich manchmal die Sprache. War das Lernen früher leider wirklich sehr sehr schlimm langweilig. War ich lieber unterwegs mit mein Freunden als Lernen.“ Pai lächelt das lausbübische Lächeln eines Halbwüchsigen. Mit Sicherheit ist er nicht der einzige Junge, der sich dann und wann heimlich davon geschlichen hat. Der, anstatt an einem heißen, schwülen Nachmittag öden Stoff durchzugehen, schwimmen gegangen ist, oder sich am Flussufer einen schattigen Räuberunterschlupf aus Rohrbaum und breiten Blattwerk gebaut hat. Da war man Fisch und Ratten fangen. Oder Hasche spielen, quer durch die gesamte Bootsstadt...
„Licht? Aber Licht ist doch gut. Ihr seid nicht zufrieden mit diese Name?“

Schließlich kommt die Suppe. Ein bunter, dampfender Eintopf mit allerlei Gemüse. Einen wunderbar würzigen Geruch verströmend, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Selig greift Pai nach dem hölzernen Löffel. „Vielen Danke für die schöne Mahlzeit.“ Und er langt zu...
„Mmmhhh...“ Er hat gar nicht gemerkt, das er doch so hungrig gewesen ist. Aber jetzt, mit der wohltuenden Wärme im Bauch, spürt er, wie allmählich ein Loch aufgefüllt wird, welches sich dort irgendwie, ganz unauffällig gebildet haben muss. Ja, die letzten Tage haben an ihm gezehrt.
„Das ist richtig gut.“ murmelt er halb abwesend. Trotzdem vergisst er, entgegen aller möglichen Vermutungen, das vorherige Gespräch nicht. Es verläuft nur langsamer, immer wieder unterbrochen von pusten, schlürfen und schlucken. Und einmal, als der sich erhebende Haradrim kurz seinen Blick erhascht.
„Siebzehn von Viertes Zeitalter... Sagen wir 'jusoji-jianaio' ist es das Jahr neuntausendsiebenundzwanzig.“ Erneut stiehlt sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Diesmal von Verlegenheit eingefärbt. „Bedeutet es, Ihr seid geboren in ein Windjahr und in die Zeichen von Holz. Beide Zeichen erzählen viel über ein Mensch. Aber habe ich gedacht, Ihr seid ein bisschen älter. Ist das schwer bei die Leute aus dem Westen. Sehen sie älter aus wenn sie sind jung. Und jünger wenn sie sind alt.“
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BeitragThema: Re: die Ankunft   die Ankunft EmptyMi Jul 10, 2024 5:28 pm

Calon, vom 31. Januar 2011, um 23:39 Uhr

Sieh an... er ist doch nicht so ganz verrückt..., hält er trocken fest und nickt zu seiner Erklärung. Ein seltsames Bild ist es trotzdem. "Ich werde mich hüten", sagt er, als Pai ihn warnt, den blauen Fuchs nicht zu erschießen. Böse Zungen behaupten ja, sie seien schon fast tot... da würde schwarz dann schon passen.., begleitet er die weiteren Ausführungen zu den Omuiki. Sein Mund zuckt leicht, als Pai davon spricht früher lieber geflüchtet zu sein, als den Unterricht zu genießen, fast scheint es als wolle sich ein Schmunzeln oder Lächeln in Calons Gesicht bilden, aber der Gesichtsausdruck bleibt dann doch ernst. Er kann es ihm durchaus nachempfinden. Sein Gesicht wird jedoch regelrecht düster, als Pai ihn nochmals auf seinen Namen und dessen Bedeutung anspricht. Er hat nicht vor dem Fremden näheres dazu zu erzählen. Calon isst lieber weiter von seiner Suppe, die sich schon ihrem Ende nähert, als Pai seine erst erhält.

"Noch einen Wein, Wirt",
sagt er rasch, bevor Dindal wieder verschwindet, obwohl er seinen derzeitigen Becher noch gar nicht geleert hat. Daran arbeitet er aber jetzt gleich mit einem großen, aber nicht übertriebenen Schluck. Jijaioooo... Neuntausend? Hmmm... Wind und Holz?! Und was soll das jetzt heißen? Wider seinem Willen macht das Gerede des Anderen ihn neugierig:
"Und was bitte sagt das jetzt aus?"
Älter, wenn wir jünger sind? Jünger, wenn wir älter... So ein Unsinn... Die Wahrnehmung hat Calon gar nicht. Aber es spielt keine Rolle. Pai hat ohnehin vielerlei seltsame Ansichten, die dem Jäger mehr als fremd sind.
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