Vitus, vom 21. September 2010, um 08:18 Uhr
Gewöhnlich hat Vitus keine Erinnerungen an seine Träume. Einzig die Müdigkeit am Morgen zeugt hin und wieder von einem unruhigen Schlaf. Doch heute ist es nicht so. Womöglich liegt es an der bequemen Schlafstatt, dass Vitus‘ Gesichtszüge sich bald entspannen und er – traumlos – bis in die Morgenstunden schläft.
Erst als das Licht der Morgendämmerung den Schlafsaal kaum merklich erhellt und die Männer kurz vor dem Aufwachen unruhiger werden, husten und im Schlaf noch undeutlich reden, wacht Vitus auf. Zunächst schaut er sich verwirrt in dem fremden Raum um. Braucht einige Augenblicke, um den letzten Abend in Erinnerung zu rufen. Er seufzt erleichtert und streckt die knacksenden Glieder.
Im nächsten Augenblick schwingt Vitus sich aus dem Bett, entdeckt die Waschschüsseln auf dem Tisch in der Ecke und wäscht sich mit dem kalten Wasser umständlich das Gesicht, darauf bedacht, nicht zu viel Lärm zu machen. Er ist schnell angezogen, schultert seinen Rucksack und verlässt leise den Raum. Es sind keine zehn Minuten vergangen, seit er aufgewacht ist.